Geronnene Lava

Geronnene Lava
Texte zu politischem Totenkult und Erinnerung
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Artikel-Nr:
9783518587966
Veröffentl:
2023
Erscheinungsdatum:
02.04.2023
Seiten:
572
Autor:
Reinhart Koselleck
Gewicht:
674 g
Format:
222x148x35 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Reinhart Koselleck (1923-2006), Professor in Bochum, Heidelberg und Bielefeld, Mitglied zahlreicher Akademien und Kollegien. Bahnbrechende Studien zur Geschichte der europäischen Aufklärung, zur Theorie der Geschichte und zur Begriffsgeschichte.

Manfred Hettling, geboren 1956, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.Hubert Locher, geboren 1963, ist Professor für Geschichte und Theorie der Bildmedien an der Philipps-Universität Marburg sowie Direktor des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg.Adriana Markantonatos, geboren 1982, forscht am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

»Gestorben wird alleine, zum Töten des Anderen gehören zwei. Die Fähigkeit des Menschen, seinesgleichen umzubringen, konstituiert vielleicht mehr noch menschliche Geschichte als seine Grundbestimmung, sterben zu müssen.«

Der »gewaltsam Umgebrachten« zu gedenken, gehört zum Kern der politischen Kultur. Reinhart Koselleck hat mit seinen wegweisenden Arbeiten zum »Totenkult« ein neues Forschungsfeld erschlossen: die europäischen Denkmalslandschaften in ihrer ganzen historischen, ästhetischen und politischen Komplexität. Ob es sich um Opfer für das Vaterland oder um solche von Kriegen und Gewaltherrschaft handelt, ob Menschen in Bürgerkriegen und Revolutionen oder durch Staatsverbrechen, politischen oder religiösen Terror umgebracht wurden - alle sind »getötete Tote«. Ohne ihrer zu gedenken, so der Humanist Koselleck, ist ein Weiterleben nicht möglich.

Der Band versammelt Kosellecks Aufsätze zum politischen Totenkult, publizistische Beiträge zu den Debatten über die »Neue Wache« und das Holocaustmahnmal in Berlin, theoretische Überlegungen zum Erinnerungsbegriff und unveröffentlichte autobiografische Notizen über seine Erfahrungen in Krieg und russischer Gefangenschaft. In Distanz zur populären »Erinnerungskultur« betonen sie die Unhintergehbarkeit der Differenz zwischen individueller Erfahrung und kollektiven Erinnerungskonstruktionen. Die Historie soll solche kollektiven Identitäten nicht stiften, sondern kritisch analysieren. Darin liegt für Koselleck die Aufgabe der Geschichtswissenschaft.

100. Geburtstag Reinhart Kosellecks am 23. April 2023

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