Beschreibung:
Mit Prometheus wählten Luigi Nono (1924-90) und sein Textautor Massimo Cacciari eine der antiken Mythologie entstammende Figur zum Protagonisten ihrer Hör-Tragödie Prometeo, eine Gestalt, die zum Sinnbild für Fortschrittsglauben, bedingungsloser Menschenliebe und Hybris zugleich avanciert ist. Zugleich kulminierte in diesem Werk, was ab 1980 Luigi Nonos kompositorisches Denken bestimmt hatte: extreme und zuvor unerhörte Klanggestaltungen, Raum-Klangbewegungen und musikalische Entwicklungsprozesse.Hatte sein bis 1977 entstandenes OEuvre Nonos Ruf als 'engagierter' Komponist, der unmittelbar auf politische Ereignisse reagierte, gefestigt, so entzündeten sich im Hinblick auf Prometeo Irritationen am vorgeblich überzeitlichen Thema. Eingedenk jedoch der Tatsache, daß Politisches sich in seiner kleinsten Einheit, dem Ich, zuerst konkretisiert und darin, wie dieses Ich sich zu einem vermeintlich Übermächtigen, dem Schicksalhaften, verhält, wird die Partitur von Prometeo hier gelesen als die Geschichte einer Entstehung von Subjektivität, jener des Protagonisten. Er erweist sich als ambivalent, angesiedelt im Spannungsfeld von Solipzismus, Erlösungsutopie und Dekonstruktivität.
'Neubeginnen. Wiederanknüpfen. Querstehen.
Jetzt sind die ersten beiden Bände der Nachfolgezeitschrift erschienen, die nächsten zwei angekündigt. Gefunden hat man in KD Wolff einen Verleger, der für den kratzbürstigen Modernismus der geschassten Herausgeber einiges übrig hat ... Und, keine Frage: Die Modulation von text + kritik zu Stroemfeld ist keine schlechte.
Es ist das Format, das den Neubeginn signalisiert. ... >querstand