Beschreibung:
Über die Psychoanalyse im muslimischen Kontext ist bislang wenig bekannt. So ist die Geschichte der Psychoanalyse in der Türkei ein blinder Fleck in der Historiographie der psychoanalytischen Bewegung. Beginnend mit Sigmund Freuds Korrespondenz mit Izeddin A. adan Anfang der 1930er-Jahre bis zur aktuellen Professionalisierung psychoanalytischer Praxis beleuchtet die Autorin im vorliegenden Buch die Entwicklungslinien der Psychoanalyse in der Türkei vor dem gesellschaftlich-historischen, sprachlichen, klinischen und institutionellen Hintergrund.
Das Herzstück dieser Arbeit bilden biografische Porträts, in denen türkische Psychoanalytiker und Psychoanalytikerinnen ausführlich zu Wort kommen. Durch Usak-Sahins Kenntnis beider Sprachen und Kulturen gelingt es der Autorin, ihrer deutschsprachigen Leserschaft ein sensibles Bild der Psychoanalyse in der Türkei zu zeichnen.
Beginnend mit Sigmund Freuds Korrespondenz mit Izeddin A. adan Anfang der 1930er-Jahre bis zur aktuellen Professionalisierung psychoanalytischer Praxis beleuchtet die Autorin im vorliegenden Buch die Entwicklungslinien der Psychoanalyse in der Türkei vor dem gesellschaftlich-historischen, sprachlichen, klinischen und institutionellen Hintergrund.
Inhalt
Danksagung
Vorwort
Einleitung
I Interessen und Widerstände - Zur Frühgeschichte der Psychoanalyse in der Türkei
Vorbemerkungen zu Behandlungsmethoden in der türkisch-islamischen Kultur
Mazhar Osman Uzman (1884-1951): Pionier der modernen Psychiatrie - Gegner der Psychoanalyse
Izeddin A. Sadan (1893-1975): Der türkische Pionier der Psychoanalyse
Exkurs: Eine mohammedanische Legende. Ein psychoanalytischer Versuch
Zwei Emigrantinnen in der Türkei
Edith Weigert-Vowinckel (1894-1982)
Ruth Wilmanns Lidz (1910-1995)
II Türkische Übersetzungen psychoanalytischer Werke
Frühe Übersetzungen
Sprachliche Besonderheiten
Die systematische Übersetzung der Werke Sigmund Freuds ins Türkische
Kritische Anmerkungen und Diskussion der Schriftenreihe
III Methodik
Mein Zugang zum Forschungsthema
Verlauf des Forschungsprozesses, Material und methodische Vorgehensweise
Soziodemografische Daten meiner InterviewpartnerInnen
IV Biografien und Besonderheiten
Die erste Generation: Psychoanalytische Ausbildung im Ausland und Einführung in die Türkei
Günsel Koptagel-Ilal
Ulviye Etaner
Celal Odag
Vamik D. Volkan
Elif Ülkü Gürisik
Exkurs: Leyla Zileli
Die zweite Generation: Shuttle-Ausbildung - LehranalytikerInnen der zwei türkischen Study Groups der IPA
Soziokultureller Hintergrund
Exkurs: Jüdische Minderheiten in der Türkei
Studium und erste Frankreichaufenthalte
Die Gründung des Arbeitskreises Istanbul Psikanaliz Grubu
Exkurs: Shuttle-Analysen
Die Bedeutung der Institutionalisierung im türkischen Kontext
Spaltung und die »eigenen Wege« zur Mitgliedschaft bei der IPA
Die zwei gegenwärtigen Study Groups in der Türkei
Die erste Study Group: Uluslararasi Psikanaliz Birligi Türk Psikanaliz Çalisma Grubu
Die zweite Study Group: PSIKEist - Istanbul Psikanaliz Egitim, Arastirma ve Gelistirme Dernegi
Soziale Anerkennung der Psychoanalyse in der Türkei durch ihre Institutionalisierung
Die dritte Generation: Die Möglichkeit der psychoanalytischen Ausbildung in der Türkei
Soziokultureller Hintergrund
Exkurs: Biografische Angaben zu Engin Geçtan, Cahit Ardali und Ismail Ersevim
Der Weg zur psychoanalytischen Ausbildung
Psychoanalytische Ausbildung in den zwei türkischen Study Groups der IPA
Mutterzunge im Mutterland
Die Anadolu Psychoanalytic Psychotherapies Association
Die Bemühungen der dritten Generation: Psychoanalyse in der Bakirköy Klinik
V Die Klientel der Psychoanalyse in der Türkei
Die psychoanalytischen Praxen und ihre Klientel
Klinische Problemfelder »westlich orientierter« PatientInnen aus der Türkei
Klinische Problemfelder und der analytische Prozess mit »traditions- und religionsgebundenen« PatientInnen aus der Türkei
Exkurs: Fallvignette über eine pathologische Mutter-Sohn-Beziehung
Schlusswort
Literatur
Abbildungsverzeichnis