Krieg um die Erinnerung: Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards (Campus Forschung, 949)

Krieg um die Erinnerung: Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards (Campus Forschung, 949)
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Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards. Dissertationsschrift
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Artikel-Nr:
9783593393032
Veröffentl:
2010
Einband:
Broschiert
Seiten:
422
Autor:
Ljiljana Radonic
Gewicht:
564 g
SKU:
INF1100427143
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Ljiljana Radonic verfasst ihre Habilitation über den "Zweiten Weltkrieg in postsozialistischen Gedenkmuseen" an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und lehrt am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.
Mit einem Vorwort von Aleida Assmann
Nach dem Zerfall Jugoslawiens tobte in den Nachfolgestaaten ein "Krieg um die Erinnerung". Alte Feindbilder aus dem Zweiten Weltkrieg wurden reaktiviert und in Kroatien galt der faschistische "Ustascha-Staat" als Meilenstein auf dem Weg zur kroatischen Unabhängigkeit. Heute steht Kroatien kurz vor dem EU-Beitritt und ist ein Paradebeispiel für die Übernahme europäischer "Erinnerungsstandards" in post-sozialistischen Staaten. Dies ist nicht nur positiv zu bewerten: Unter dem Schlagwort "Totalitarismus" werden die NS- und Ustascha-Verbrechen mit denen des Staatssozialismus gleichgesetzt und "die Serben" als die neuen Faschisten gedeutet. Ljiljana Radonic analysiert anhand von Zeitungsartikeln über die Gedenkstätten Jasenovac und Bleiburg den Wandel der kroatischen Vergangenheitspolitik von 1985 bis heute und bettet diese ein in die Debatten über die "gespaltene Erinnerung" in Ost und West.
Mit einem Vorwort von Aleida Assmann

Nach dem Zerfall Jugoslawiens tobte in den Nachfolgestaaten ein "Krieg um die Erinnerung". Alte Feindbilder aus dem Zweiten Weltkrieg wurden reaktiviert und in Kroatien galt der faschistische "Ustascha-Staat" als Meilenstein auf dem Weg zur kroatischen Unabhängigkeit. Heute steht Kroatien kurz vor dem EU-Beitritt und ist ein Paradebeispiel für die Übernahme europäischer "Erinnerungsstandards" in post-sozialistischen Staaten. Dies ist nicht nur positiv zu bewerten: Unter dem Schlagwort "Totalitarismus" werden die NS- und Ustascha-Verbrechen mit denen des Staatssozialismus gleichgesetzt und "die Serben" als die neuen Faschisten gedeutet. Ljiljana Radonic analysiert anhand von Zeitungsartikeln über die Gedenkstätten Jasenovac und Bleiburg den Wandel der kroatischen Vergangenheitspolitik von 1985 bis heute und bettet diese ein in die Debatten über die "gespaltene Erinnerung" in Ost und West.
Inhalt

Danksagung

Vorwort von Aleida Assmann

1. Einleitung
1.1. Fragestellung und Gliederung
1.2. Theoretische Zugänge und Begriffsklärung
1.3. Methodologische Vorüberlegungen
1.4. Die historisch-diachrone Analyse kroatischer Vergangenheitsdiskurse

2. Europäischer Kontext: Post-sozialistische Geschichtsdeutungen und die Europäisierung der Holocaust
2.1. Von Entschädigungsfragen zur symbolischen Erinnerung
2.2. Enthistorisierung der Holocaust-Erinnerung
2.3. Identitätsstiftung und politische Instrumentalisierung
2.4. Holocaust vs. Gulag - Konkurrierende Erinnerungen in "West" und "Ost"?
2.5. Resümee: Transnationale Praktiken statt eines europäischen Geschichtskanons

3. Geschichtlicher Überblick: Der Zweite Weltkrieg (1941-1945)
3.1. Der "Unabhängige Staat Kroatien" - Die NDH
3.1.1. Die Ideologie der Ustascha-Bewegung
3.1.2. Die NDH und der Widerstand gegen den Massenmord
3.1.3. Der Bürgerkrieg
3.2. Vom Boykott zur Vernichtung: Shoa und Genozid in Kroatien
3.2.1. Rechtliche Grundlage der Verfolgung
3.2.2. Deportation, erste Todeslager und die Rolle der Italiener
3.2.3. Der Lagerkomplex Jasenovac
3.2.4. Jüdinnen und Juden bei den PartisanInnen
3.3. Bleiburg und der "Kreuzweg"

4. Jugoslawien: Vom "supra-nationalen" Gründungsmythos zum nationalistischen Kampf um die Erinnerung (1945-1990)
4.1. Rechtliche und justizielle Vergangenheitspolitik
4.2. Eckpunkte des antifaschistischen Vergangenheitsnarratives
4.3. Institutionen des konkurrierenden Erinnerns
4.4. Schulbücher: letzte Residuen der "Brüderlichkeit und Einheit"
4.5. Der vergangenheitspolitische Diskurs 1985-1990

5. Die Tu?man-Ära: "Nationale Versöhnung" zwischen Jasenovac und Bleiburg (1990-1999)
5.1. Defizite in demokratischen Kernbereichen
5.2. Justizielle und symbolische Vergangenheitspolitik
5.3. Der vergangenheitspolitische Diskurs im Detail: Die Gleichsetzung von Jasenovac und Bleiburg
5.3.1. Jasenovac als "nationale Versöhnungsstätte"
5.3.2. Exkurs: Der Prozess gegen Dinko Saki? (1998-1999)
5.3.3. Bleiburg: "Die größte Tragödie des kroatischen Volkes"

6. Nach den Wendewahlen: Annäherung an europäische Standards unter sozialdemokratischer Führung (2000-2003)
6.1. Justizielle und symbolische Vergangenheitspolitik
6.2. Der vergangenheitspolitische Diskurs ohne manichäische Feindzuschreibungen
6.2.1. Jasenovac: Abrechnung mit revisionistischen Zuschreibungen
6.2.2. Bleiburg: Kein "serbischer Ausrottungsversuch" mehr

7. Die europäische Integration und eine "neue" HDZ (2003-2008)
7.1. Justizielle und symbolische Vergangenheitspolitik
7.2. Der Europa-kompatible vergangenheitspolitische Diskurs
7.2.1. Jasenovac: Kontinuität nach dem Wahlsieg der HDZ?
7.2.2. Die neue Jasenovac-Ausstellung und die "Europäisierung des Holocaust"
7.2.3. Bleiburg: "schuldige" und "unschuldige" Opfer

8. Ergebnisse

9. Literatur

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

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