Beschreibung:
Karl May (1842-1912) war das fünfte von 14 Kindern einer armen Weberfamilie aus Ernstthal/Sachsen. Vom Studium am Lehrerseminar wurde er zunächst ausgeschlossen, nachdem er Kerzenreste unterschlagen hatte. Später konnte er die Ausbildung fortsetzen, arbeitete nur 14 Tage in seinem Beruf, bevor er wieder des Diebstahls bezichtigt und von der Liste der Kandidaten gestrichen wurde. Wegen Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei wurde er in den Jahren darauf immer wieder verhaftet und monatelang festgesetzt. Die Jahre zwischen 1870 und 1874 verbrachte er im Zuchthaus Waldheim. Erst viele Jahre nach dem Erscheinen des akribisch recherchierten Orientzyklus reiste Karl May tatsächlich in den Orient. Karl May war lange Zeit einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Er starb1912 in Radebeul.
Obwohl Weihnachten für Karl May oft eine schwere Zeit war, hat ihn das Thema nie losgelassen, verband er doch mit der Geburt Christi die Hoffnung auf eigene Erlösung. So zieht sich das frühe, im Gefängnis entstandene Gedicht "Weihnachtsabend" wie ein Leitmotiv durch sein Werk, von den wilden Kolportageromanen bis zu den Befreiungsphantasien der Reiseerzählungen. So ungewöhnlich, vielgestaltig und bewegend wie Mays Leben und Werk sind auch seine "Weihnachtsgeschichten", die uns mal ins ärmliche Erzgebirge, mal mit Winnetou und Old Shatterhand in den wilden Westen oder mit Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar zu den Aussätzigen von Damaskus und ins Phantasieland Ardistan führen.