Beschreibung:
Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren, studierte klassische Philologie in Jena und arbeitete in Altenburg als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. Seit 1993 lebt er in Berlin. Bereits sein erstes Buch "33 Augenblicke des Glücks" (1995) wurde vielfach ausgezeichnet. Ingo Schulze ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. 2013 erhielt Ingo Schulze für sein literarisches Schaffen den Manhae-Preis.
Geschichte ist uns nur in Form von Geschichten zugänglich, der Autor vermittelt zwischen den Ereignissen und der Erfahrung der Leser. Das scheint insbesondere für den großen Erzähler Ingo Schulze zu gelten: Simple Storys (1998) wurde als "erstes großes Buch der deutschen Einheit" bezeichnet, Neue Leben (2005) als Wenderoman schlechthin. Doch wie funktioniert dieses geheimnisvolle Medium, der Autor? Einen Einblick in diese black box gab Ingo Schulze in seiner Leipziger Poetikvorlesung "Tausend Geschichten sind nicht genug" (2007). Diese wird hier zusammen mit seiner aufsehenerregenden Rede "Was wollen wir?" aus Anlaß der Verleihung des Thüringer Literaturpreises dokumentiert.
Literatur, wenn sie den Namen verdient, bedeutet immer zeitliche und räumliche Vergegenwärtigung. Nichts ist vergangen, wenn wir die Spuren in unserer Zeit zu finden vermögen, wenn es uns gelingt, sie zu sehen, zu hören, zu tasten, zu schmecken, zu riechen, also zu lesen.
Vorbemerkung von Josef Haslinger, Michael Lentz und Hans-Ulrich Treichel Tausend Geschichten sind nicht genug Was wollen wir?; Dankesrede zur Verleihung des Thüringer Literaturpreis am 4. November 2007 in Weimar