Zwischen dir und mir wächst tief das Paradies: Liebesgedichte (Insel-Bücherei)

Zwischen dir und mir wächst tief das Paradies: Liebesgedichte (Insel-Bücherei)
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Liebesgedichte. Vorw. v. Andre Heller
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Artikel-Nr:
9783458192473
Veröffentl:
2003
Einband:
Taschenbuch
Seiten:
78
Autor:
Robert Schindel
Gewicht:
156 g
SKU:
INF1100398545
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

André Heller, 1947 in Wien geboren, ist u. a. als Künstler, Autor, Dichter und Schauspieler tätig. Er wurde vielfach für seine Werke und Tätigkeiten ausgezeichnet. André Heller lebt in Wien.

Robert Schindel, geboren 1944 in Bad Hall bei Linz, ist Lyriker, Autor, Regisseur. Die Zeit des Nationalsozialismus überlebte er als Kind jüdischer Kommunisten in Wien. Er war Wortführer der radikalen Studentenbewegung Kommune Wien und Mitbegründer der Gruppe Hundsblume . 2009 wurde er als Professor an die Wiener Universität für angewandte Kunst berufen. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Erich-Fried-Preis (1993), dem Eduard-Mörike-Preis (2000), dem Preis der Stadt Wien für Literatur (2003), dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2007) und dem Heinrich-Mann-Preis (2014). Werke u.a. Gebürtig. Roman (1992), Mein liebster Feind. Essays, Reden, Miniaturen (2004), Fremd bei mir selbst. Die Gedichte (2004), Mein mausklickendes Saeculum. Gedichte (2008), Man ist viel zu früh jung. Essays und Reden (2011), Der Kalte. Roman (2013).

André Heller, 1947 in Wien geboren, ist u. a. als Künstler, Autor, Dichter und Schauspieler tätig. Er wurde vielfach für seine Werke und Tätigkeiten ausgezeichnet. André Heller lebt in Wien.
"Zwischen dir und mir wächst tief das Paradies / Wir wolln uns gegenseitig vorwärtsführen / Und ernten uns als Schweigeschattenriß" - Robert Schindel, geboren 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, lebt als Schriftsteller in Wien. Er hat neben Romanen, Erzählungen und Drehbüchern zahlreiche Lyrikbände veröffentlicht. Seine Gedichte sprechen von Heimat und Exil, berichten von Reisen und Alltagserfahrungen - und von der Liebe. Melancholische Vagantenpoesie, die an François Villon erinnere, hat man seine Gedichte genannt, und sie seien wahlverwandt mit denen Heinrich Heines und Bertolt Brechts, Paul Celans und Peter Huchels. Vor allem Schindels virtuose und facettenreiche Liebesgedichte, aus denen dieser Band eine Auswahl vorlegt, zeigen die Doppelbödigkeit des Erlebens und der Poesie, sie sind lebensvoll und sinnlich und zugleich bitter in ihrem Humor und fordern dazu auf, sich nicht um die Erfüllung des Daseins betrügen zu lassen.

"Während wir uns küssen Mund und Ohren Tritt Fremdheit ein und applaudiert
Im Beifall der Vereinigung
Vorwort

Ich kenne keinen schöneren Verlagsnamen als: Insel. Er entspricht meinem flehentlichen Wunsch, dass es wenigstens einen Ort geben möge, zu dem sich das Feinsinnige, die Zwischentöne, die Genauigkeit, die Schönheit und das Behutsame hinretten können - einen Ort, an dem Eleganz und Geist willkommen sind, aufragend aus dem Ozean der brausenden Dummheit und Grobheit.
Man könnte dort in der Nachbarschaft von unverlogenen Verbündeten Atem holen und Trost finden. Die Grundstücke wären nicht von Zäunen durchschnitten, und die unterschiedlichsten Gedanken dürften frei flanieren, und wenn sich zwei davon begegneten, einander liebevoll ermutigen, das Erkenntnisstiftendste zu wagen.

Der Dichter Robert Schindel verdient die Bürgerehre solch eines gelobten Landes. Er lebt schon zu lange auf gepackten Koffern, in der Ruhelosigkeit desjenigen, der auf einen völlig anderen Ton gestimmt ist als seine vorherrschende Umgebung. Ein Österreicher ist er, durch und durch, aber von jener Sorte, der 1938 von den Hitlerbanditen Auftrittsverbot und bald auch Existenzverbot erteilt wurde. Versteckt überlebte Schindel das "tausendjährige Reich", während die Adresse seiner Eltern Auschwitz hieß.

Aus sehr ungewöhnlichen Augen, die praktisch nie aus dem Staunen kommen, betrachtet er die verquere Welt und Halbwelt. Oft begibt er sich unzufällig auf dünnes Eis, vielleicht auch, um, aus Herzensgüte, ein paar Esel zu retten, die dort tanzen. Ich mag seine abendliche Silhouette. Sie ist eine jener raren Erhebungen, in deren Innerem originelle Gedankenerstbesteigungen stattfinden. Wollte man Schindel in Musik übertragen, käme die Bearbeitung einer Schrammelmelodie durch Arnold Schönberg in Frage. Die Wörter suchen seine Nähe. Er tut ihnen gut und stärkt ihr Selbstbewusstsein. Er dreht sie ein wenig oder streckt sie und stellt sie in neue Zusammenhänge, und dann wischt er mit dem Ärmel drüber und behaucht sie zwei oder dreimal und poliert noch einmal nach. So entstehen Schindels gelungene Strophen über die Not und über das Lachen und über das Schwierigste überhaupt: die Versuche, achtbarer Liebender und Geliebter zu sein. "Daweil ich warte, schreiben sich solche Gedichte", heißt es in 'Lieblied 14'. Andere Liebende sind weniger gesegnet und warten sehr viel fruchtloser.
André Heller,
Gardone, im April 2003

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