Jahrhundertwende: Werkstatt-Journal 1990 bis 2000

Jahrhundertwende: Werkstatt-Journal 1990 bis 2000
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Werkstatt-Journal 1990 bis 2000
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Artikel-Nr:
9783867545037
Veröffentl:
2016
Einband:
Taschenbuch
Seiten:
880
Autor:
Wolfgang Fritz Haug
Gewicht:
874 g
SKU:
INF1100264476
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Wolfgang Fritz Haug lehrte bis 2001 Philosophie an der FU Berlin, wo er u.a. für den legendären 'Kapital'-Kurs berühmt war. Seit 1959 Herausgeber der Zeitschrift 'Das Argument', initiierte, ist Wissenschaftlicher Leiter des Berliner Instituts für kritische Theorie (InkriT) sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac und der Linken.
Einsetzend im Juni 1990 im Anschluss an sein Peres trojka-Journal zeigen Haugs Aufzeichnungen seine Denk- und Schreibwerkstatt in Auseinandersetzung mit den großen Umbrüchen der bislang wenig aufgearbeiteten Dekade 1990 bis 2000: vom schrittweisen Zerreißen der Sowjetunion und der Abwicklung der DDR sowie der Zerstörung Jugoslawiens über Inflation in der Türkei und weltweite Börsenkrisen bis zu lateinamerikanischen Gegenpolitikversuchen.
Es ist die Epoche der neoliberalen Konterreformen und des in ihrem Zeichen sich vollziehenden Übergangs zum transnationalen Hightech-Kapitalismus, gestützt auf die rasante weltweite Auskristallisierung des Internets und seiner "New Economy". Für den Autor waren es die Jahre, in denen ihn die Übersetzung und kritische Ausgabe der "Gefängnishefte" Antonio Gramscis sowie die Herausgabe der ersten vier Bände des "Historisch-kritischen Wörterbuchs des Marxismus" in Atem hielten und er sein 'philosophisches Bekenntnis' "Philosophieren mit Brecht und Gramsci" veröffentlichte, dazwischen arbeitet er immer wieder an der materialanalytischen Gewinnung von Mosaiksteinchen für seine Theorie des Hightech-Kapitalismus.
Haugs Werk-Tagebuch beleuchtet und ruft in Erinne rung, wie die Weichen gestellt wurden für eine Menschen und Ressourcen verschleißende, zugleich aber ungeahnte Handlungsmöglichkeiten freisetzende Globalisierungs offensive. Es dokumentiert Versuche Einzelner, sich in einer Welt des Paradigmenwechsels zu positionieren - gedanklich, politisch, existenziell, oft schmerzlich ohne Perspektive. Immer wieder geht Haugs Blick vom konkreten Einzelnen zu den Zusammenhängen.
In diesem Buch sind die fertigen Gewissheiten in der Minderheit, vielmehr kann man dem Chronisten zusehen, wie er wahrnimmt, zweifelt, nichts einfach stehen lässt, sondern unbequem hinterfragt und manche unbequeme Antwort findet. Man geht durch eigene Zweifel, wird sich ihrer bewusst, um wie der Autor teilzuhaben an dem Projekt, nichts unversucht zu lassen, "die eigene Weltauffassung bewusst und kritisch auszuarbeiten und folglich, im Zusammenhang mit dieser Anstrengung des eigenen Gehirns, die eigene Tätigkeitssphäre zu wählen, an der Hervorbringung der Weltgeschichte aktiv teil zu nehmen" (Gramsci).
Der marxistische Philosoph W._F. Haug verfolgt in seinem Werkstatt-Journal das Jahrzehnt, in dem kapitalistische Ökonomie und neoliberale Politik auftrumpften wie nie zuvor. Mit scharfem Blick auf Medien, Wirtschaft, Politik und Kultur bringt sein Arbeitstagebuch in Erinnerung, wie der Kollaps der System alternativen zur Weichenstellung für den globalen Hightech-Kapitalismus beitrug und was alles auf der Strecke blieb.

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