Trübsinn und Raserei: Die Anfänge der Psychiatrie in Deutschland

Trübsinn und Raserei: Die Anfänge der Psychiatrie in Deutschland
Die Anfänge der Psychiatrie in Deutschland
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Artikel-Nr:
9783406667909
Veröffentl:
2014
Einband:
Gebundene Ausgabe
Seiten:
352
Autor:
Dietrich Geyer
Gewicht:
596 g
SKU:
INF1100181183
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Der Historiker Dietrich Geyer, geb. 1928, war bis zu seiner Emeritierung Ordinarius und Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde an der Universität Tübingen. Zahlreiche Veröffentlichungen zur osteuropäischen Geschichte. Er ist ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
In sieben spannend erzählten Kapiteln stellt Dietrich Geyer die Anfänge der neuzeitlichen Psychiatrie in Deutschland dar. Am Anfang stand die hochfliegende Idee der Aufklärung, dass der Mensch mit Vernunft begabt und zur Freiheit geboren sei. Mithin konnten auch Wahn- und Irrsinnige nicht länger von Dämonen und teuflischen Geistern besessen sein. Sie waren erbarmungswürdige Wesen Kranke, denen mit Humanität und ärztlicher Kunst geholfen werden müsse. Zwei miteinander verflochtene Entwicklungslinien treten dabei hervor: die eine führt von der Erfahrungsseelenkunde Berliner Kantschüler über die psychische Heilkunde der romantischen Medizin zur naturwissenschaftlich fundierten Psychiatrie. Die andere führt von den Narrenkästen der mittelalterlichen Städte über die Zucht- und Tollhäuser des aufgeklärten Absolutismus zu den Heil- und Pflegeanstalten des neunzehnten Jahrhunderts. In der gelehrten Welt war lange strittig, ob die unsterbliche Seele überhaupt erkranken könne. Für die einen, die das bejahten, waren Geisteszerrüttungen Ausdruck moralischer Verfehlungen; die anderen meinten, dass psychisches Leid durch körperliche Schäden verursacht und dementsprechend zu behandeln sei. Es dauerte lange Zeit, bis man dahin kam, Geist und Körper als unauflösliche Einheit zu begreifen und psychosomatisch vorzugehen. Damit ging einher, dass sich die Psychiatrie von der Bindung an die Philosophie emanzipierte, um Teil der naturwissenschaftlich verfahrenden Medizin zu werden. Die Schlusskapitel werfen Blicke auf die Psychiatrie im 20. Jahrhundert, auf Psychiatriereform, neue Ansätze der Sozialpsychiatrie, die neuartige psychiatrische Pharmakotherapie und die noch utopisch erscheinenden Möglichkeiten einer personalisierten Medizin.

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