Redaktionelle Rezensionen
Jedes Kind kennt den Wunsch, etwas ungeschehen zu machen, und das nicht nur, wenn die Lieblingstasse von Mama zerbrochen ist. In dieser turbulenten Geschichte geht es darum, dass es einen neuen Nachbarn gibt, und dass die Mama an ihm sehr interessiert ist. Das ist für Mila ganz und gar unerhört, denn die Mama gehört schon immer nur ihr ganz allein. Es gab zwar mal einen Mann, der war auch Milas Vater, aber der ist schon so lange weg, dass Mila ihn gar nicht kennt. Doch jetzt ist "Klas das Aas" da, den Mama allerdings sehr gerne hat und der deshalb für Mila nicht nur ein "blöder Kerl" ist, sondern eine leibhaftige Bedrohung. Wie gut also, dass ausgerechnet die Weihnachtwichtelin Elfrid den Auftrag hat, Milas Wunschzettel zu bearbeiten und dafür zu sorgen, dass Mila "ein richtiges Weihnachten" feiern wird, und das heißt natürlich: Mila und Mama und der Fernsehapparat. Elfrid ist tendenziell ein wenig faul und genießt es, wenn sie ihre Ruhe haben kann, aber damit ist es jetzt vorbei, denn sie muss zaubern. Als erstes muss Klas weg. Das klappt, aber die Alternative zu ihm ist auch nicht besser, also müssen auch diese neuen Mieter wieder weg, und schon sind Mila und Elfrid in ein heilloses Schlamassel verwickelt. Und die Leser dieses Buches voller Überraschungen werden Stück für Stück begreifen, dass man das Schicksal letztlich nicht verändern kann. Am Ende bekommt Mila ihr "richtiges Weihnachtsfest", auch wenn es ganz anders aussieht, als sie sich das vorgestellt hat, und auf dem Weg dahin geschehen wahre Weihnachtswunder. Denn Mila entdeckt ihr Herz und ihre Fähigkeit, echte Freundschaft zu erleben. Und Elfrid spielt dabei eine Rolle, von der sie niemals hätte träumen wollen... Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)