Antimilitarismus und Gewaltfreiheit

Antimilitarismus und Gewaltfreiheit
Die niederländische Diskussion in der internationalen anarchistischen und sozialistischen Bewegung 1890-1940
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Artikel-Nr:
9783939045441
Veröffentl:
2021
Einband:
3
Seiten:
360
Autor:
Gernot Jochheim
Gewicht:
513 g
SKU:
INF1100589218
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Jochheim, GernotGernot Jochheim, (*1942), hat in Köln und Berlin studiert: Germanistik, Geschichte, Politologie, Publizistik, Kunstgeschichte, Volkswirtschaftslehre, Pädagogik. Er hat seine Studien abgeschlossen mit dem Diplom in Politologie, dem Staatsexamen und der Promotion zum Dr. phil. mit der Thematik des vorliegenden Buches.Die Theorie, Praxis und Sozialgeschichte der Gewaltfreiheit waren in verschiedenen thematischen Arbeitsphasen von Gernot Jochheim Gegenstände seines - anhaltenden - Engagements. Ab Oktober 1969 war er für drei Jahrzehnte Mitherausgeber und Redakteur der Zeitschrift Gewaltfreie Aktion. Vierteljahreshefte für Frieden und Gerechtigkeit. Seit über vier Jahrzehnten ist er Mitglied im Versöhnungsbund (deutscher Zweig).Mit seinen Forschungen und Publikationen zur Theorie und Praxis der gewaltfreien Konfliktaustragung hat er den Arbeitsbereich Friedensforschung an der FU Berlin mitgestaltet. Seine Publikationen zu den gewaltlosen Protesten gegen die Deportation von jüdischen Internierten in der Berliner Rosenstraße im Februar/März 1943 haben die Aufmerksamkeit auf ein durch die traditionelle historische Forschung unbeachtetes Widerstandsgeschehen gelenkt. Mit seinem Buch Länger leben als die Gewalt. Der Zivilismus als Idee und Aktion (1986) hat er den von Egbert Jahn 1970 in die Diskussion gebrachten Begriff zu vertiefen gesucht. Zudem schrieb er Jugendbücher zur Geschichte der gewaltfreien Konfliktaustragung.Über drei Jahrzehnte war Jochheim als Lehrer an einer Haupt- und Realschule in der Berliner Gropiusstadt sowie einige Jahre am Pädagogischen Zentrum Berlin tätig. Dabei lagen Schwerpunkte seiner Arbeit auf der Unterstützung von Lernenden und Lehrenden bei der Praktizierung gewaltfreier Konfliktbearbeitung und Konfliktaustragung sowie bei der Entwicklung von Erinnerungskultur in der Schule.Beyer, WolframWolfram Beyer (*1954) studierte Politische Wissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit 1978 ist er aktives Mitglied der Internationale der Kriegsdienstgegner*innen (IDK e. V.), Sektion der War Resisters' International (WRI) und seitdem auch mit der Zeitung Graswurzelrevolution verbunden.
Wurden sozialrevolutionäre Kampfmittel wie Massenstreiks, direkte gewaltfreie Aktion und ziviler Ungehorsam in Europa nur im Rahmen der Gandhi-Rezeption diskutiert? Es ist das Verdienst von Gernot Jochheims historischem Standardwerk, die europäische Geschichte des gewaltfreien Antimilitarismus dem Vergessen zu entreißen.Welche Rolle spielten dabei die anarchosyndikalistische, rätekommunistische und linkssozialistische Arbeiterbewegung von 1890 bis 1940 in den Niederlanden sowie tolstojanisch geprägte Formen individueller Verweigerung? Wie haben Clara Wichmann, Bart de Ligt, Henriette Roland Holst und ihre Zusammenhänge diese Aktionskonzepte im Kontext des Ersten Weltkriegs sowie der Bürgerkriege in Russland und Spanien weiterentwickelt?Die grundlegenden Diskussionen über gewaltfreie Revolution sowie sozialrevolutionäre Verteidigung arbeitete Gernot Jochheim in seiner 1977 veröffentlichten, inzwischen vergriffenen Dissertation "Antimilitaristische Aktionstheorie, Soziale Revolution und Soziale Verteidigung" auf. Für die vorliegende populärwissenschaftliche Neufassung hat Herausgeber Wolfram Beyer die Studie umfassend überarbeitet, vereinfacht und im Anhang gekürzt.
Es ist das Verdienst von Gernot Jochheims historischem Standardwerk, die europäische Geschichte des gewaltfreien Antimilitarismus dem Vergessen zu entreißen. Es wird deutlich, welche maßgebliche Rolle dabei die anarchosyndikalistische, rätekommunistische und linkssozialistische Arbeiterbewegung zwischen 1890 und 1940 in den Niederlanden sowie tolstojanisch geprägte Formen individueller Verweigerung gespielt haben. Es wird der Frage nachgegangen, wie Clara Wichmann, Bart de Ligt, Henriette Roland Holst und ihre Zusammenhänge diese Aktionskonzepte im Kontext des Ersten Weltkriegs sowie der Bürgerkriege in Russland und Spanien weiterentwickelt haben.
InhaltVorwort des HerausgebersEinleitung- Theorie und Geschichte der Gewaltfreiheit. Die gewaltfreie Fraktion im Antimilitarismus- Gewaltfreiheit reduziert als Aktionstechnik- Untersuchungsergebnisse - ZusammenfassungAntimilitaristische und sozialistische Bewegung in den Niederlanden bis 1914, Beginn des Ersten Weltkriegs- Wehrlosigkeit und Dienstverweigerung religiöser Sekten- Politik und Anti-Kriegs-Propaganda in der sozialistischen Bewegung und der Arbeiterbewegung in den Niederlanden- Ferdinand Domela Nieuwenhuis- Theoretische Grundlagen antimilitaristischer Aktionen- Frieden als staatliche Aufgabe im bürgerlichen PazifismusAntimilitarismus und Gewalt in der anarchistischen und sozialistischen Bewegung um 1900- Wehrlosigkeit und Dienstverweigerung bei christlichen Anarchisten*innen - Tolstoi-Rezeption- Vrede-Gruppe, Wehrlosigkeitsverständnis und sozialistischer Anspruch- Kommune-Experiment der christlichen Anarchist*innen- Die KriegsdienstverweigerungDirekte Aktionen und anarcho-syndikalistischer Antimilitarismus- Anarchismus und Gewalt- Antimilitarismus und Direkte Aktion- Der niederländische anarchistische Antimilitarismus- Die Kontroverse zwischen Karl Liebknecht und F. Domela NieuwenhuisAntimilitarismus und Klassenkampf im sozialdemokratischen Verständnis- Henriette Roland Holst- Frühe Tolstoi-Interpretationen- Sozialistischer Antimilitarismus und proletarische Wehrhaftigkeit- Gewaltkritik, Gewaltvorbehalt- Joseph Dietzgen, sozialistischer Philosoph- Die Spaltung der sozialdemokratischen ParteiBegründung der Gewaltlosigkeit während des Ersten Weltkriegs- Die pazifistisch-antimilitaristische Bewegung der Niederlande- Krieg und Verteidigung- Bedeutung der "neuen" Wehrhaftigkeit- Henriette Roland Holst, Korrekturen im sozialdemokratischen Wehrprogramm- Die christlichen Sozialist*innen- Manifest der Kriegsdienstverweigerung (1915)- "Geistige Streitbarkeit" und aktive Gewaltlosigkeit- Bart de Ligt und "Geistige Streitbarkeit"- Die proletarische Revolution (1917) - Gewalt und Gewaltlosigkeit- Gewaltkritik - Clara Wichmann- Kritik der Gewalt im Klassenkampf - Henriette Roland Holst- Bart de Ligt, Antwort auf H. Roland Holst- Weltkrieg, Revolution und die Aufgabe der Intellektuellen- Bund der Revolutionär-Sozialistischen Intellektuellen- Clara Wichmann - Gewaltkritik und GewaltlosigkeitAntimilitarismus und Gewaltfreie Aktion Ende der 1920er-Jahre und die pazifistisch-antimilitaristische Bewegung in den Niederlanden- Bürgerliche Organisationen der Friedenssicherung- Anarcho-Syndikalistischer Antimilitarismus- War Resisters' International - 1921- Bund religiöser Anarcho-Kommunist*innen- Die Bewegung der Kriegsdienstverweigerung- Der Jongeren-Antimilitarismus- Kerk en Vrede die religiöse Friedensbewegung- Zur politischen Situation- Antimilitarismus der Tat- Anarchistischer Antimilitarismus und antikolonialer Kampf- Gewaltlosigkeit konkret- Soziale Revolution - Pierre Ramus- Gewaltlosigkeit - Bart de Ligt- Manifest zum Ruhrkampf 1923- Klassenkampf und GewaltlosigkeitAntimilitaristische Aktionstheorie - konkrete Entwicklungen- Verantwortliches Produzieren- Kriegsdienste verweigern: militärische, industrielle, soziale Verweigerung- Aktive Anpassung als revolutionärer Faktor- Kampfplan gegen Krieg und Kriegsvorbereitung - Bart de Ligt- Gewaltlosigkeit und revolutionärer Antimilitarismus in der anarcho-syndikalistischen Internationalen Arbeiter-Assoziation, IAA- Die Kontroverse in der Liga gegen Imperialismus und für nationale Unabhängigkeit- Die Kontroverse zwischen Bart de Ligt und Mahatma Gandhi- Sozialismus und Gewaltlosigkeit - Henriette Roland Holst- Kommunistische Moral- Was ist Sozialismus?- Neue Bewertung der Lehre von Leo Tolstoi- Die Rolle der Gewaltlosigkeit in der sozialistischen PraxisDie Friedensbewegung in den Niederlanden in den 1930er-Jahren- Probleme der nationalen Abrüstung- Krise der Friedensbewegung- Aufstände der Arbeiter*innen

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