"dergleichen man in Teutschland noch nicht gesehen"

"dergleichen man in Teutschland noch nicht gesehen"
Die Deckengestaltung der Idsteiner Unionskirche
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Artikel-Nr:
9783894455033
Veröffentl:
2014
Einband:
25
Seiten:
119
Autor:
Esther Meier
Gewicht:
341 g
SKU:
INF1100586887
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Studium der Kunstgeschichte, der Neueren Deutschen Literatur und Christlichen Archäologie in Marburg, Berlin und Rom; Promotion an der Philipps-Universität Marburg, Habilitation an der TU Dortmund; Forschungsprojekt zur Sakralen Kunst in Dresden an der Martin-Luther Universität Halle
"[...] dergleichen man in Teutschland noch nicht gesehen". Mit dieser knappen Aussage benennt 1675 Joachim von Sandrart treffend die Eigenheit der Deckengestaltung der Idsteiner Kirche. Ein Kirchenplafond und Obergaden, an den man 38 auf Leinwand gemalte Ölbilder dicht an dicht montierte, war bis dahin in keinem Kirchenraum zu finden und sollte auch in der Folgezeit ohne Nachahmung bleiben.Sandrarts prägnantes Urteil, das er in seiner monumentalen kunsttheoretischen und künstlerbiographischen Schrift "Teutsche Academie" übermittelte, findet mit dem folgenden Satz eine Erläuterung: "oberhalb die ganze Decke der Kirchen mit den fürnehmsten Evangelischen Historien des Neuen Testaments in Lebens-Größe/mit gemahlten Tafeln von ein und anderer berühmten Kunst-Hand auserlesen geschmücket worden". Hinter den genannten Kunsthänden verbergen sich Sandrarts Neffe und Schüler Johann von Sandrart sowie der Rubensschüler Michel Angelo Immenraedt.Graf Johann von Nassau-Idstein beauftragte für das ungewöhnliche Deckenprogramm zwei wenig bekannte, doch fähige Künstler, die keine Lutheraner waren. Die beiden Sandrarts gehörten den Reformierten an und Immenraedt war mit großer Sicherheit Katholik. Keiner von ihnen kannte die Anforderungen, die an ein lutherisches Gotteshaus gestellt wurden, aus eigenem Erleben. Graf Johann jedoch stellte die Kunstfertigkeit über die Konfession der Maler. Für ihn bildete das Kunstsammeln einen Gegenpol zu seiner Schwermut, die in seinem Briefverkehr greifbar wird. Die Beschäftigung mit den Werken eröffnete ihm offensichtlich einen nötigen Rückzugsort.Bei dem Idsteiner Sakralraum handelt es sich nicht um eine reine Stadtkirche, sondern zugleich auch um eine Residenzkirche.

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