Krau, Kohle,Öl und Krieg

Krau, Kohle,Öl und Krieg
Eine Biographie. Erstausgabe
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Artikel-Nr:
9783887473167
Veröffentl:
2015
Einband:
3
Seiten:
160
Autor:
Ingrid Krau
Gewicht:
334 g
SKU:
INF1100455769
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Ingrid Krau, 1942 in Berlin geboren, studierte Architektur in Braunschweig und Berlin, arbeitete als Architektin, führte ein Projekt zur Humanisierung des Arbeitslebens durch und war an der Umnutzung von Industrieanlagen im Ruhrgebiet beteiligt, 1985 bis 1990 Mitherausgeberin der 'Stadtbauwelt', 1994 - 2007 Professorin an der TU München (Lehrstuhl für Stadtraum und Stadtentwicklung) und bis 2010 Direktorin in der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Sie lebt in München.
Auf den ersten Blick sind es Stationen eines unspektakulären Lebens: des Vaters Kindheit in Niederschlesien, Gymnasium in den zwanziger Jahren, Studium des Bergbaus in Clausthal (Harz), ab 1931 Anstellung bei der DEA in der Braunkohle (Borna, Meuselwitz), ab 1937 in der Berliner Konzernzentrale, ab 1942 Technischer Direktor im Elsass (Pechelbronn), Juni 1945 Rückversetzung nach Borna, 1946 Flucht in den Westen, Neustart im Ruhrgebiet, Entlassung 1960.Eine völlig andere, brisante Dimension bekommt dieses Leben aber durch die wachsende Bedeutung des DEA-Konzerns in den dreißiger und vierziger Jahren. Schon im Ersten Weltkrieg profitierte er mit seinen Braunkohlebetrieben vom Kriegsgeschäft, von 1934 an vom Staatsinteresse am Erdöl, abhängig von der NS-Wirtschaftspolitik und den Kriegsvorbereitungen. Als Treibstofflieferant für den Militärapparat war er 1943 der größte Erdölproduzent im Deutschen Reich, war eingebunden in eines der wichtigsten Kriegsziele, die Eroberung der Ölquellen in Rumänien und im Kaukasus. Wie alle Industrieunternehmen beschäftigten die DEA-Betriebe von 1941 an Zwangsarbeiter in großer Zahl. Auch ohne Parteimitglied zu sein, war der Vater funktionierendes Rad im Geschehen. Aus Briefen an seine Frau, Fotos und Dokumenten wird das 'Innenleben' dieser Macht-Maschine deutlich: die Chancen der Firma, über die kriegswichtigen Aufgaben enorm zu wachsen, die Einbindung der Industriemanager in den Befehlsapparat, die Durchsetzung der Betriebe mit den Kontrollorganen des NS, der Raubbau an Ressourcen und Arbeitskräften, die Selbstverständlichkeit, mit der das alte Führungspersonal nach 1945 seine Positionen behauptet - und wie all das sich im familiären Alltag widerspiegelt.

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