Beschreibung:
György Dalos, geb. 1943 in Budapest in einer jüdischen Familie, gehörte zur demokratischen Opposition Ungarns und lebte in den achtziger Jahren nach Aufenthalten in Berlin in Wien und Budapest. György Dalos wurde vielfach in Deutschland und Ungarn ausgezeichnet und war bis 1999 der Direktor des ungarischen Kulturinstituts in Berlin und im selben Jahr literarischer Leiter des Ungarn-Schwerpunkts während der Frankfurter Buchmesse. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 1995 der "Adelbert-von-Chamisso-Preis", 2000 die "Goldene Plakette der Republik Ungarn" und 2010 der "Preis der Leipziger Buchmesse für Europäische Verständigung".György Dalos lebt als Autor in Berlin.
Der Ungar György Dalos erzählt in seinem Buch "Die Beschneidung" die Geschichte eines zwölfjährigen Juden im Budapest der dramatischen Jahre 1955/56. Die politischen Probleme des kommunistischen Ungarn am Vorabend des Volksaufstandes erfährt Robi Singer allerdings eher am Rande, der heranwachsende Halbwaise ist mit sich selbst beschäftigt. Ihn bekümmert mehr die füllige Weichheit seines Körpers, die ihm den Spottnamen "Wabbel" eingebracht hat; wie soll er sich so Bar Kochbas, des verehrten Vorbilds jüdischer Heldengeschichte, würdig erweisen?