Beschreibung:
Friedrich Christian Delius (F. C. Delius), (1943-2022) wuchs in Nordhessen auf. Ab 1963 studierte er Literaturwissenschaft an der Freien und der Technischen Universität in Berlin. 1970 bis 1978 war er Lektor für Literatur in den Verlagen Klaus Wagenbach und Rotbuch. Seit 1978 hat er als freier Schriftsteller eine Vielzahl an Romanen, Kurzprosa und Lyrik vorgelegt (u.a. Die Birnen von Ribbeck, 1991; Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde, 1994; Bildnis der Mutter als junge Frau, 2006; Die Frau, für die ich den Computer erfand, 2009). F. C. Delius lebte in Rom und Berlin. Er war Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Akademie der Künste Berlin und des P.E.N.-Zentrums Deutschland. Nach vielen Auszeichnungen wurde er 2007 mit dem Joseph-Breitbach-Preis und 2011 mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt.
»Dieses Buch handelt vom ideologischen Gebrauch eines Kunstmittels im Poetischen Realismus, von den deutschsprachigen literarischen Entsprechungen des uns allen bekannten Phänomens, dass es in Hollywood am dramatischen Ende immer regnet.Warum eigentlich, fragt Delius, regnet es auch im deutschen Realismus immer, wenn die Tragödie unausweichlich wird? Und warum lacht den zukunftsgewissen Bürgern dieser bürgerlichen Romane immer die Sonne Homers? Die Ideologie ausfindig zu machen mitten in einer vorgeblich realistischen Literatur, den Tatnachweis zu führen anhand der kleinen Indizien - bereits der Germanist Delius hat scharfsinnig und scharfäugig vorgemacht, wie das geht. Es ist eine Art Urszene in seinem Werk geworden.«(Heinrich Detering in der Laudatio zur Verleihung des Joseph-Breitbach-Preises 2007)