Wo fahren Sie hin, Herr Kirschenzeit?: Gedichte

Herbert Friedmann, geboren 1951 in Groß-Gerau, ist seit 1977 freiberuflicher Schriftsteller. Von ihm sind zahlreiche Kinder- und Jugendbücher erschienen u. a.: "Kalle Durchblick" (1980), "Paula Bohnenstange" (1989), "Link to Love" (2001), "Kampf um den Ritterschatz" (2001). Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen und Stipendien erhielt er 1983 den "Hans-im-Glück-Preis". Herbert Friedmann lebt in Brensbach-Wersau.

Herbert Friedmann schreibt seit 20 Jahren erfolgreich Kinder- und Jugendliteratur - Bücher wie "Spinnt Herr Mücknück", in dem ein Rentner eine Spinne zum Haustier hat. "Das Erwachsenwerden herauszögern" ist Friedmanns Motivation und so fangen seine Gedichte, denen eine genaue Beobachtungsgabe zugrunde liegt, das Bunte, Sinnliche, die Träume und Verwunderung ein. Die einfache Betrachtung ist dem Dichter genauso wichtig wie die dialektische Erfahrung. Aus banalen Alltagsbetrachtungen destilliert Friedmann das Wunderbare, so wird das Zusammentreffen "im Speisewagen" mit einen "Herrn im burgunderroten Anzug" unversehens zu einem überraschenden Landschaftstraum.Zwischen Stillstand und Bewegung, Beschaulichkeit und Beschleunigung findet Herbert Friedmann zu seiner eigenen Geschwindigkeit. In seinem Gedicht "Chat-Poem" verlangt er nach mehr Atempausen, sieht wie die 68er-Träume in einem "Riss im Weg" verschwinden und weiß, dass der ICE keine Landschaft braucht, weil er nicht zum Reisen, sondern nur zum Ankommen gedacht ist. Um der "du-musst-die-Dinge-realistisch-sehen-Wüste" zu entkommen, katapultiert sich Friedmann in seine eigene Umlaufbahn, so heißt es in "Fliehkraft": "Luft ohne Schloss und Riegel / in den wortlosen Nächten / Bewegungsmelder überlisten / irgendwohin unterwegs sein / in eine neue Sprache / die Leben möglich macht". Mit "Wo fahren Sie hin, Herr Kirschenzeit" hat Herbert Friedmann seinen ersten Gedichtband vorgelegt.

Mit "Wo fahren Sie hin, Herr Kirschenzeit" legt Herbert Friedmann seinen ersten Gedichtband vor.Die einfache Betrachtung ist ihm darin genauso wichtig wie die dialektische Erfahrung. Aus banalen Alltagsbetrachtungen des­tilliert er das Wunderbare - so wird das Zusammentreffen "im Speisewagen" mit einem "Herrn im burgunderroten Anzug" unversehens zu einem Landschaftstraum.
Zwischen Stillstand und Bewegung, Beschaulichkeit und Beschleunigung findet Herbert Friedmann zu seiner eigenen Ge­schwindigkeit. In seinem Gedicht "Chat-Poem" verlangt er nach mehr Atempausen, sieht wie die 68er-Träume in einem "Riss im Weg" verschwinden und weiß, dass der ICE keine Landschaft braucht, weil er nicht zum Reisen, sondern nur zum Ankommen gedacht ist. Um der "du-musst-die-Dinge-realistisch-sehen-Wüs­te" zu entkommen, katapultiert sich Friedmann in seine eigene Umlaufbahn, so heißt es in "Fliehkraft": "Luft ohne Schloss und Riegel / in den wortlosen Nächten / Bewegungsmelder überlisten / irgendwohin unterwegs sein / in eine neue Sprache / die Leben möglich macht".