Beschreibung:
Andrea Seelich, geboren 1969, studierte Architektur in Prag und spezialisierte sich danach auf den Bereich der Strafvollzugsarchitektur. Die so gewonnenen praktischen Erfahrungen ergänzte sie mit einem interdisziplinären Doktorat (Kriminologie Strafvollzugskunde - Architektur) an der TU Wien. Sie arbeitet als Architektin und Konsulentin des Bundesministeriums für Justiz in Wien.
Die außergewöhnliche Idee von Michael Belhadi und Michel Ptasinski, deutsche Justizvollzugsanstalten in ihrer Atmosphäre fotografisch festzuhalten, ist nach nunmehr fast zehn Jahren endlich Wirklichkeit geworden: ein großformatiger Bildband mit ausdrucksstarken Architekturaufnahmen von zwölf Gefängnissen, unter anderem Berlin-Moabit, Düsseldorf, Geldern und Stuttgart-Stammheim.Die Gründungen dieser Anstalten liegen zwischen dem 18. und dem 21. Jahrhundert. Der Wandel vom Zuchthaus zur eigenständigen Gefängnisarchitektur wird in dieser Zusammenschau deutlich und greifbar. Zugleich spiegeln die Bauwerke das sich ändernde Verständnis von Sühneleistung bis Strafvollzug, zeugen von unwürdigen Bedingungen für Insassen oder dem Willen einer sozialen Wiedereingliederung der Häftlinge. Der Blick hinter hohe Gefängnismauern nimmt Befangenheiten, schärft das Bewusstsein für die Verantwortung beim Entwurf der Anlagen und leistet einen wichtigen Beitrag für die soziologische und architekturgeschichtliche Diskussion.
Deutsche Justizvollzugsanstalten in Architekturfotografien: Mit Fotografien aus den JVA Bautzen II (Stasi-Gedenkstätte), Berlin-Moabit, Düsseldorf, Geldern, Hamburg-Fuhlsbüttel (Santa Fu), Heidering, Moers, Münster, Neumünster, Remscheid, Stuttgart-Stammheim und Waldheim.