Beschreibung:
Johannes Willms, geboren 1948, war von 1988 bis 1992 Leiter der Redaktion "aspekte" beim ZDF und ist jetzt Kulturkorrespondent der "Süddeutschen Zeitung" in Paris. Er hat vielbeachtete Werke zur deutschen und französischen Geschichte vorgelegt.
Die Entlarvung eines Mythos
Otto Fürst von Bismarck (1815-1898), der "Eiserne Kanzler" und Begründer des Deutschen Reiches von 1871, gilt heute noch vielen als Deutschlands bedeutendster Staatsmann. Johannes Willms entwirft ein anderes Bild: Er zeigt Bismarck als ausgeprägten Opportunisten, als fintenreichen Machtpolitiker und Hasardeur, der ein System widersprüchlicher Allianzen und Bündnisse entwarf und die Einheit des Deutschen Reiches zwar zuwege brachte, aber dessen innere Gegensätze bestehen ließ. Für Willms ist Bismarck einer der Mitverantwortlichen für die katastrophale Entwicklung zum Ersten Weltkrieg und zur NS-Diktatur. Seine kritische Biografie ist eine anregende Auseinandersetzung mit dem Bismarck-Mythos, fundiert, zugespitzt, aber auch geprägt von Respekt für die intellektuellen Fähigkeiten des Reichskanzlers.
War der "Eiserne Kanzler" Deutschlands größter Staatsmann? Eine scharfsichtige und kritische Analyse.