Beschreibung:
Anfang 2002 wurden in der BRD die gesetzlichen Grundlagen zur Einf¿hrung von Disease-Management-Programmen (DMPs) geschaffen. Vom Gesetzgeber beabsichtigtes Ziel dieser strukturierten Versorgungsprogramme ist es, die Versorgungsqualit¿und die Kosteneffektivit¿in der Therapie chronisch Kranker durch deren systematische, kontinuierliche und evidenzbasierte Behandlung zu verbessern. DMPs werden in der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion kontrovers diskutiert: Bef¿rworter des Verfahrens betonen das verbesserte Patienten-Management durch derartige strukturierte Versorgungsprogramme; Kritiker hingegen bef¿rchten vor allem eine weitere B¿rokratisierung der medizinischen Versorgung und eine Fortschreiten der Entindividualisierung bei der Behandlung der Patienten. Der vorliegende Band spiegelt die Heterogenit¿in der Einsch¿ung in Hinblick auf Effektivit¿und Nutzen dieses neuen gesundheitspolitischen Instrumentariums wider. Dargestellt werden die Sichtweisen von Krankenkassen, Haus¿ten, Kassen¿tlichen Vereinigungen und Patienten. Dabei wird die Frage gestellt, inwieweit verschiedene Interessengruppen im Gesundheitswesen die Diskussion um DMPs f¿r ihre Zwecke funktionalisieren. Weiterhin wird die unzureichende Ber¿cksichtigung von Geschlechterdifferenzen und individuellen Patientenbed¿rfnissen durch strukturierte Versorgungsprogramme thematisiert.
Bisherige Erfahrungen mit DMP (Disease Management Programme = strukturierte Programme zur Behandlung bestimmter chronischer Krankheiten) und die gegenwärtige gesundheitspolitische Strukturdebatte (Stichworte "Bürgerversicherung" und "Kopfpauschalensystem").