Gedichte aus dem Nachlaß

Gedichte aus dem Nachlaß
-0 %
 Ledereinband
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I

schwarzer Ledereinband mit weißem Rückenschild Neuware Rechnung mit MwSt new item

Unser bisheriger Preis:ORGPRICE: 101,24 €

Jetzt 95,00 €* Ledereinband

Alle Preise inkl. MwSt. | Versandkostenfrei
Artikel-Nr:
9783518408476
Veröffentl:
1997
Einband:
Ledereinband
Seiten:
548
Autor:
Paul Celan, Bertrand Badiou, Jean-Claude Rambach, Barbara Wiedemann
Gewicht:
679 g
SKU:
INF1100254453
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Paul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zum seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird den posthum veröffentlichten Briefwechsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben
Barbara Wiedemann , Dr. phil., Literaturwissenschaftlerin, Lehrtätigkeit an der Universität Tübingen, Herausgeberin von Werken und Briefen Paul Celans.
Der fünfbändigen Ausgabe der Gesammelten Werke Paul Celans und der Ausgabe Das Frühwerk folgen nun Die Gedichte aus dem Nachlaß.
Paul Celan hat kaum 500 Gedichte zur Veröffentlichung bestimmt - fast noch einmal so viele haben sich nach seinem Tod im Nachlaß gefunden. Ein solches Verhältnis zwischen dem vom Autor anerkannten Werk und der tatsächlichen literarischen Produktion zeigt den hohen Anspruch, den er an die Gedichte gestellt hat. einen Anspruch, den zu ermessen erst durch den Nachlaß möglich wird: was wurde für die Veröffentlichung ausgewählt, was nicht, und warum? Die Entscheidung darüber, welche Gedichte er, und in welchem Kontext, zur Veröffentlichung freigeben wollte, hat Paul Celan in den verschiedenen Phasen seines Schaffens in unterschiedlicher Weise getroffen, Unpublizierte Gedichte sind zwar aus allen Werkepochen erhalten. Während aber in manche Gedichtbände, etwa Von Schwelle zu Schwelle. Sprachgitter, Atemwende oder Lichtzwang, von wenigen Ausnahmen abgesehen, jeweils alle Gedichte der Zeit, so scheint es, Aufnahme gefunden haben, gibt es in anderen Perioden große Komplexe von Unveröffentlichtem, die im Umfang fast an den der gleichzeitig entstandenen Veröffentlichungen heranreichen. Neben dem Frühwerk und der ersten Pariser Zeit. in der die Entscheidungen für die endgültige Gestalt von Mohn und Gedächtnis getroffen wurden, ist hier vor allem an die Jahre 1959-1963 zu denken, in denen Die Niemandsrose entstand: an die Gedichte aus dem Frühjahr und dem Sommer 19)66, die, obwohl zeitlich den Fadensonnen zuzuordnen, unabhängige Zyklen bilden: an die im überaus fruchtbaren Sommer 1968 zeitgleich mit den beiden letzten Zyklen von Schneepart geschriebenen Gedichte; und schließlich an das nach dern Spätsommer 1968 Entstandene, das Paul Celan selbst nicht mehr zu Zyklen geordnet und für eine Veröffentlichung vorbereitet hat. Für eine kleine Gruppe von Gedichten aus dem Nachlaß hatte Paul Celan eine Publikation erwogen, wenn auch nicht realisiert. Ein Band schwebte ihm vor, in dem zu bereits veröffentlichten "Versen" - so seine Gattungsbezeichnung für Gedichte wie etwa die Abzählreime - und eventuell Aphorismen auch unveröffentlichte Gelegenheitsgedichte (zu recht unterschiedlichen Gelegenheiten) treten sollten. Gerade den umfangreichen Nachlaß der beiden letzten Lebensjahre jedoch hat er mit apodiktischen Etiketten belegt wie "Nicht veröffentlichen!". "Niemals veröffentlichen!", "Unveröffentlichbar". Vernichtet, wie er es mit anderen Arbeiten ganz offensichtlich getan hat - (das zeigen Spuren, von den Resten herausgerissener Notizbuch-Manuskripte bis zu verwaisten Titeln -. hat Paul Celan diese Gedichte jedoch nicht. Vielmehr hat er sie aufbewahrt. z.T. sogar wohlgeordnet und mit allen ihren Vorstufen. Beides, das Publikationsverbot wie der Akt des Bewahrens, muß als Teil des einen letzten Willens gesehen werden. So wird die vorliegende Publikation von 218 Nachlaßgedichten, die sich in Teilbereichen über einen ausdrücklich geäußerten Willen hinwegsetzt, gerade auch durch jene Ambivalenz im Umgang mit dem eigenen Werk legitimiert.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.