Beschreibung:
Julia B. Köhne, geb. 1974, studierte Literatur- und Kulturwissenschaft in Köln und an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005 Promotion über Kriegshysteriker. Strategische Bilder und mediale Techniken militärpsychiatrischen Wissens, 1914-1920 , seitdem Universitätsassistentin am Institut für Zeitgeschichte, Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte an der Universität Wien. Ihre Habilitationsschrift zum geisteswissenschaftlichen Geniekult um 1900 und späteren filmischen Adaptionen ist fertiggestellt.
Wann, von wem und warum werden Dokumentarfilme mit dem Qualitätsmerkmal "politisch" betitelt? Wie sehen Visualisierungen des "Politischen" oder, umgekehrt, politisierte Filmbilder aus und wie werden sie generiert?
Der Sammelband widmet sich vielfältigen Herstellungsstrategien des "Politischen" in neueren deutschsprachigen, vor allem österreichischen, Dokumentarfilmen. In ihm werden filmische Sprachen, Narrationen, Symboliken, Ästhetiken und Dramaturgien analysiert, mit deren Hilfe Effekte des "Politischen" erzeugt werden. In welchem Verhältnis steht die Handlungsmacht von Filmemachenden und ProtagonistInnen zu konkreten Visualisierungstechniken und Politikdarstellungen und welche Rolle spielen dabei globale und subjektzentrierte Blickweisen sowie Kritikformen?
Der Band versammelt AkteurInnen aus dem theoretischen und praktischen Feld, DokumentarfilmemacherInnen und interdisziplinäre WissenschaftlerInnen, die miteinander in Dialog treten. Film- und genretheoretische Texte treffen auf filmanalytische Beiträge sowie Manifeste, Essays und Interviews.
Mit Beiträgen von: Anette Baldauf, Thomas Ballhausen, Julia Binter, Ascan Breuer, Dan Christian Ghattas, Eva Hohenberger, Peter Kerekes, Marietta Kesting, Nina Kusturica, Arash T. Riahi, Anja Salomonowitz, Elisabeth Scharang, Christian Schulte, Georg Seeßlen, Markus Wailand, Katharina Weingartner, Volker Wortmann, Peter Zimmermann