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23 Millionen Ehrenamtliche arbeiten in Deutschland in Kleiderkammern, in Kitas und in Schulen. Sie betreuen Kranke, sie sitzen an den Kassen von Theatern und Schwimmbädern, pflegen kommunales Grün und steuern den „Bürgerbus“. Alles unbezahlt und fürs Gemeinwohl.
Schön, wenn Menschen sich für andere engagieren. Es hilft auch den Helfenden, macht zufrieden und vermittelt neue Einsichten und Kontakte.
Und verschleiert den Blick! Vor lauter Begeisterung über „bürgerschaftliches Engagement“ sehen wir nicht mehr, woher die vielen Armen in unserem Lande kommen. Wir nehmen den Zusammenhang nicht wahr zwischen kaputtgesparten Kommunen, Einschnitten im sozialen Netz, der Konzentration des Reichtums bei wenigen und den Dauer-Appellen an uns alle, bitte mit auszuhelfen.
Auf gut recherchierter Grundlage polemisiert die Kölner Publizistin Claudia Pinl gegen die ständige Einforderung von „bürgerschaftlichem Engagement“ in Schulen, Kitas, Altenheimen und Stadtbüchereien. Sie spricht damit grundsätzliche politische Fragen an: Wieviel Geld ist uns die Bildung unserer Kinder wert, eine menschenwürdige Pflege im Alter und die kulturelle und soziale Infrastruktur unserer Städte? Müssen die öffentlichen Haushalte hier weiter sparen, Ehrenamtliche den Betrieb in Gang halten? Oder ist es endlich an der Zeit, Unternehmen und Wohlhabende steuerlich stärker zu belasten?