Beschreibung:
Teufelsglaube und Hexenwahn sind eines der dunkelsten und zugleich interessantesten Kapitel in der Geschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Zahllose Menschen - vielleicht waren es mehrere Millionen - wurden als angebliche Teufelsbündner, als Hexen und Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Beginnend mit den Äußerungen des Thietmar von Merseburg aus dem 11. Jahrhundert bis hin zum letzten Hexenverfahren im deutschsprachigen Raum gegen Ende des 18. Jahrhunderts schildern die Autoren anhand ausgewählter Beispiele aus der deutschen Geschichte die Auseinandersetzung der Kirche mit ihren Kritikern und Rivalen, die Ketzerverfolgungen und Hexenprozesse und analysieren die Hintergründe dieser Ereignisse. Die volkstümlichen Vorstellungen von Teufeln und Hexen sowie die offizielle Verankerung dieses Aberglaubens in der mittelalterlichen Theologie und im Strafrecht, die Tätigkeit der Inquisition und die unmenschlichen Praktiken der Hexenverfahren kommen ebenso zur Sprache wie die Met hoden politisch motivierter Verteufelung. Weitere Themen sind die Hexensagen, die sich vor allem um den Blocksberg und die Walpurgisnacht gerankt haben, und die vielfältigen Darstellungen des Teufels- und Hexenglaubens in der bildenden Kunst. Die Wortführer des in seiner Wirkung mörderischen Hexenwahns werden ebenso vorgestellt wie die der Humanität verpflichteten Gegner der Hexenprozesse, die schließlich der Vernunft zum Sieg verhalfen und das Feuer der Scheiterhaufen zum Erlöschen brachten. Damit endete ein Leidensweg, den Fanatismus, Aberglaube und Unwissenheit, Habgier, Missgunst und Berechnung und vor allem der Schmerz und das Leid unschuldiger Opfer begleitet hatten.