Beschreibung:
Von der FAZ als "erfolgreichster Philosoph der Bundesrepublik" gefeiert, fünfzig Jahre zuvor als politisch Unbescholtener von den Sowjets zum Rektor der Universität Leipzig ernannt, scheint Hans-Georg Gadamer über jeden Verdacht nazistischer Kompromittierung erhaben. Dass es einen "Fall Heidegger", aber keinen "Fall Gadamer" gab, liegt auch an dem, was man den "Fall Bundesrepublik" nennen könnte. Erst nach Lektüre dieser minutiösen Untersuchung wird man Gadamers Rolle im NS und seinen späteren Einfluss ermessen können. Sein Wirken in der NS-Zeit erweist sich als ein Mitwirken. Politik zwischen die Zeilen verweisend, vermochte Gadamer vor wie nach 1945 zu wirken. Es geht um "Gerechtigkeit" als Medium stabiler Herrschaft...