Siegfried Prokop geboren 1940 studierte nach dem Abitur in Neubrandenburg Geschichte und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität in Leningrad Promotion 1967 Hochschullehrer an der Humboldt-Universität seit den 70er Jahren Von 1983 bis 1996 Professor für Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität Prokop hatte Gastprofessuren in Paris 1987 in Moskau 1988 und in Montreal 1991 In der Nachfolge von Wolfgang Harich war er Vorsitzender der Alternativen Enquete-Kommission Deutsche Zeitgeschichte von 1994 bis 1996 verlagsfrisch
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Siegfried Prokop beschäftigt sich in diesem Band mit einem besonderen Aspekt der Geschichte des Kulturbundes, seinem Verhältnis zu den Intellektuellen. Wies Bernhard Kellermann auf der Gründungsversammlung am 3. Juni 1945 dem Kulturbund die Rolle eines „geistigen und kulturellen Parlaments“ zu, so bemühte sich der Kulturbund, ein Ort der Begegnung und des Dialogs zu werden und war dabei offen für Anregungen von außen.
Dass der Beginn des Kalten Krieges vor allem zu einer Zäsur auch der geistigen Auseinandersetzung innerhalb der Intellektuellen Deutschlands führte, dürfte mit zu dem schmerzlichen Prozess der Vereinnahmung des Kulturbundes durch die führende Partei in der SBZ/DDR, die SED, beigetragen haben.
Dabei wurde die Gründung der DDR von großen Teilen der Intelligenz bejaht, unter der Perspektive der baldigen Wiedervereinigung Deutschlands, was Stefan Heym trefflich auf den Punkt brachte: „Man darf nicht vergessen, dass die DDR in jener Zeit noch attraktiv war, und nicht nur für ausgesprochene Kommunisten; Linke der verschiedensten Schattierungen fühlten sich von ihr angezogen, Intellektuelle besonders; hier im Gegensatz zu der von den Amerikanern im Verbund mit recht zweifelhaften deutschen Gestalten verwalteten Bundesrepublik“.
Dass die DDR-Führung ihr besonderes Verhältnis zur Intelligenz zu definieren suchte und auch wandelte, gibt diesem Band eine besondere Würze.