Herausforderung Islam

Herausforderung Islam
Islamdiskurse nach 9/11 · Im Spannungsfeld zwischen der These vom "Kampf der Kulturen" und dem Konzept einer multikulturellen Gesellschaft
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Artikel-Nr:
9783990288788
Veröffentl:
2021
Seiten:
286
Autor:
Reinhard Holzer
Gewicht:
550 g
Format:
217x156x26 mm
Serie:
Bibliothek urbaner Kultur, Bd. VIII, edition seidengasse
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Holzer, ReinhardReinhard Holzer: geboren 1974 in Wien, aufgewachsen im östlichen Niederösterreich, Matura 1993 am BG Gänserndorf.Langjährig als Behindertenbetreuer im Wohnbereich tätig, absolvierte er ab 2012 ein Lehramtsstudium in den Fächern Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung sowie Geographie und Wirtschaftskunde, wobei er ab dem zweiten Studienabschnitt einen Schwerpunkt auf die Thematik Islam und Integration legte.Seit 2017 als Lehrer tätig.Ehalt, Hubert ChristianHubert Christian Ehalt: geboren 1949 in Wien. Sozial-, Kultur- und Kunsthistoriker und historischer Anthropologe. Professor für Sozialgeschichte an der Universität Wien und für Kulturgeschichte an der Universität für angewandte Kunst Wien, Honorarprofessor an der Technischen Universität Wien.Seit 1969 in der Erwachsenenbildungs- und Vermittlungsarbeit tätig - Vorträge, Konzeption und Leitung von Workshops, Seminaren und Tagungen, Exkursionen, intermediale Veranstaltungen, Führungen, Leitung von Kunstreisen, Sommerseminaren. Ab 1976 Fachgruppenleiter beim Verband Wiener Volksbildung. Gestaltung von Themen-Seminaren im "Haus Rif" und in Strobl in Salzburg.Von Dezember 1984 bis Oktober 2016 Wissenschaftsreferent der Stadt Wien, in dieser Funktion verantwortlich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung in Wien, für die Förderung des Wissenschaftsstandortes Wien, für den Wissenstransfer zwischen der Stadt Wien und den neun in Wien situierten Universitäten, den Fachhochschulen und den Forschungsgesellschaften sowie für die Verbindung wissenschaftlicher und urbaner Öffentlichkeit. Ab 1986 Leitung von Vorträgen, Tagesseminaren und Workshops im Rahmen der Verwaltungsakademie der Stadt Wien, 1988 Gründung der "Stadtwerkstatt" der Verwaltungsakademie der Stadt Wien zur Vernetzung von in der Wissenschaft und in der Verwaltung generiertem Wissen zu Themen aus dem Bereich der Gesellschafts- und Stadtentwicklung und zum Verhältnis von Stadtentwicklung und Stadtplanung. Ab 1986 Konzeption, Gründung, Planung und Moderation der "Wiener Vierteltouren" - ein Veranstaltungsprojekt der Stadt Wien zur historisch-ethnographisch-literarischen Erkundung Wiens gegen den Strich der Mythen und Klischees. Seit Frühjahr 1987 Initiator und Planer der Wiener Vorlesungen, des Dialogforums der Stadt Wien.Bis Oktober 2016 Generalsekretär und Vorstandsmitglied von fünf städtischen Wissenschaftsförderungsfonds - Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Österreichische Akademie der Wissenschaften, Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Wirtschaftsuniversität Wien, Viktor Frankl-Fonds der Stadt Wien zur Förderung einer sinnorientierten humanistischen Psychotherapie, Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung, Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Universität für Bodenkultur Wien. 2002 bis 2016 Kuratoriumsmitglied des Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF). Präsident der Gesellschaft der Freunde und Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Leiter des Instituts für historische Anthropologie.
Mit 9/11 rückte der Islam schlagartig in den Fokus der medialen Öffentlichkeit und damit auch des akademischen Diskurses. Seit dem Erstarken des "IS" 2014 und der sogenannten "Flüchtlingskrise" ab 2015 wird diese Religion zunehmend negativ gesehen und es erhalten jene Parteien Zulauf, die sich für eine Begrenzung bzw. einen Stopp der Zuwanderung aus muslimischen Ländern aussprechen. Aus heutiger Sicht mag es daher verwundern, wie sehr der akademische Islamdiskurs im deutschsprachigen Raum zumindest bis 2016 weitgehend von einer apologetischen Haltung dominiert war, aus der heraus den Medien oftmals pauschal die Schaffung eines "Feindbildes Islam" oder gar "Islamophobie" attestiert wurde.
In diesem Buch wird die Entwicklung des Islamdiskurses im deutschsprachigen Raum seit der Islamischen Revolution im Iran 1979 nachgezeichnet. Ziel ist es dabei, die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Islam einer kritischen Prüfung aus menschenrechtlicher Sicht zu unterziehen. Dazu werden etwa das Verhältnis des Islam zu Demokratie, Meinungs- und Religionsfreiheit sowie die Stellung der Frau im Islam beleuchtet.


Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob die 9/11-Anschläge eine Zeitenwende in Bezug auf den Islamdiskurs darstellten. Zu diesem Zweck werden die entsprechenden Diskurse vor und nach diesem Ereignis analysiert, wobei die Entwicklungennach 9/11 - aufgrund der exponentiell angestiegenen Literatur und der erhöhten Brisanz - einen größeren Raum einnehmen.
Der Islamdiskurs im deutschsprachigen Raum bewegt sich im Spannungsfeld zwischen der Konzeption Huntingtons vom Kampf der Kulturen (Clash of Civilizations) und dem "Gegenentwurf" der multikulturellen Gesellschaft. Kritik an Huntingtons These konzentriert sich vielfach darauf, sie sei eine selbsterfüllende Prophezeiung - während dem Multikulturalismus hingegen vorgeworfen wird, er führe zu einer Konservierung archaischer, menschen(rechts)feindlicher Handlungsweisen und sei letztlich eine Gefahr für die innere Sicherheit europäischer Staaten bzw. westlicher Wertesysteme.
Demgemäß wird in dieser Ausarbeitung untersucht, inwieweit in bestimmten Aspekten wie Terrorismus, Demokratie, Stellung und Rolle der Frau in der Gesellschaft sowie in Bezug auf Integration von MuslimInnen in die jeweilige Mehrheitsgesellschaft ein Zusammenprall oder gar Kampf der Kulturen festzustellen ist und dabei jeweils auch, inwieweit aus menschenrechtlicher Sicht Kritik am Islam oder an bestimmten Richtungen des Islam Berechtigung aufweist oder gar Notwendigkeit besitzt.
Vorgestellt werden zwei Arten eines "Euro-Islam", die sich insofern diametral unterscheiden, als die Ausprägung nach Bassam Tibi die erfolgreiche Integration von MuslimInnen in europäische Gesellschaften ermöglichen will, während der nach Tariq Ramadan propagierte Islam zunächst eine Transformation Europas in eine förderliche Umgebung und, wenn die Zeit gekommen ist, in eine islamis(tis)che Gesellschaft inklusive der Scharia anstrebt.
Beantwortet wird schließlich auch die Frage nach der Existenz einer "Islamophobie" sowie der Bedeutung dieses scheinbar wissenschaftlichen Begriffes, der jedoch - wie gezeigt wird - vor allem der Abwehr jeglicher Kritik am Islam und sogar am Islamismus sowie damit verbundenen propagandistischen Zwecken dient.

[Enzyklopädisches Stichwort]

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