Emil Ludwig

Emil Ludwig
Verehrt, verfemt, verbrannt. Eine Biografie
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Artikel-Nr:
9783957682253
Veröffentl:
2021
Erscheinungsdatum:
10.05.2021
Seiten:
618
Autor:
Armin Fuhrer
Gewicht:
921 g
Format:
225x144x48 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Armin Fuhrer lebt und arbeitet als freier Journalist, Historiker und Buchautor in Berlin. Fuhrer, der von 1993 bis 2015 bei überregionalen Medien (WELT, FOCUS) arbeitete, hat zahlreiche Bücher zu politischen, gesellschaftlichen und zeithistorischen Themen verfasst, darunter unter anderem eine Biografie über den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff sowie Bücher über Künstliche Intelligenz und »Görings NSA«, den größten Geheimdienst im Dritten Reich.
Emil Ludwig gehörte in den Zwanziger- und Dreißigerjahren zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Schriftstellern und Autoren weltweit. Geboren 1881 in Breslau als Sohn eines renommierten jüdischen Augenarztes, floh er schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seiner südafrikanischen Frau vor dem militaristischen Wesen, das er allenthalben in Preußen-Deutschland ausfindig machte, in die Schweiz. Obwohl sein Onkel der zweitreichste Mann Preußens war, entschied sich Ludwig für das unstete Leben als Schriftsteller und Journalist. Sein weltweiter Erfolg - seine Bücher wurden in 28 Sprachen übersetzt - kam 1921 mit seiner Biografie über Goethe. In den folgenden Jahren legte er in schneller Folge Bücher über Bismarck, Napoleon, Wilhelm II. und über den Kriegsausbruch von 1914 vor. Ursprünglich ein unpolitischer Bohemien, entwickelte er sich zu einem scharfen Kritiker der Rechten. Als bekanntester Vertreter der "Historischen Belletristik", als liberaler Jude aus dem Bildungsbürgertum, als Autor der "Weltbühne" und als Kämpfer für Demokratie und internationale Verständigung avancierte er zum Lieblingsfeind der Rechten.Ludwig kannte viele Persönlichkeiten aus Kultur und Politik und lud viele Berühmtheiten in sein Haus am Lago Maggiore ein. Zu seinen Freunden und Bekannten zählten Walther Rathenau, Maximilian Harden, Erich Maria Remarque, Thomas Mann und vor allem auch Gerhart Hauptmann, von dem er sich später enttäuscht abwandte. Seit 1931 reiste er aus Furcht vor Mordanschlägen nicht mehr nach Deutschland. In anderen Ländern, allen voran den USA, wo er als der bekannteste Vertreter eines neuen, demokratischen Deutschland galt, wurde er zu dieser Zeit gefeiert wie ein moderner Popstar. Eine Reihe von Staatsmännern, darunter auch Josef Stalin, ließen bei ihm anfragen, ob er eine Biografie über sie schreiben wolle.1940 emigrierte er in die USA und durfte als einziger deutscher Publizist in offizieller Mission die US-Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt, den er persönlich kannte, beraten. In den fünf Jahren in den USA legte er sich mit vielen anderen Emigranten an, weil er sich für eine harte Behandlung der Deutschen nach der Niederlage des Dritten Reiches aussprach. 1945 kehrte er in seine geliebte Schweizer Heimat zurück, wurde aber von vielen deutschen Kollegen und Journalisten nun geschnitten. 1948 verstarb Emil Ludwig.
Er gehörte in der Weimarer Republik zu den bekanntesten Mahnern gegen die Gefahr von rechts. In der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre war er einer der erfolgreichsten Autoren Deutschlands und der Welt. Doch mit dem Aufstieg der Nationalisten und Nationalsozialisten sank in Deutschland die Unterstützung seiner Anhänger gegen die perfiden Anfeindungen von rechts. Das Schicksal dieses außergewöhnlich wortgewandten jüdischen Schriftstellers, der heute völlig zu Unrecht vergessen ist, zeigt, was passieren kann, wenn Demokraten nicht gegen antidemokratische Gefahren zusammenstehen. Über eines war sich Emil Ludwig jedenfalls sicher: Nicht die Stärke ihrer Gegner war für den Untergang der Weimarer Republik verantwortlich - sondern die Schwäche ihrer Verteidiger. Er selbst erlebte das am eigenen Leibe. 1933 wurden seine Werke während der Bücherverbrennung auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
PrologEinleitungKapitel 1: Kindheit und SchuleReservekind plusDer Augen-CohnDie MutterErziehung am EsstischKeine Schule des LebensDer reiche Onkel aus BerlinKapitel 2: Theoretische Studien und praktische LiebeKapitel 3: Suche und FluchtElgaDer Groll des Vaters und die Flucht aus DeutschlandVersöhnung und TodWiener StammtischDer letzte RitterDer afrikanische TraumZwischenspiel in Moscia80 Tage in LondonKapitel 4: Erster Weltkrieg und RevolutionTaumel und ErnüchterungAls Reporter auf dem BalkanFlucht vor dem KriegAn die Laterne!Kapitel 5: Goethe und die Leiden des Emil LudwigDer Volks-GoethePläneDen Eisernen Kanzler vom Sockel stoßen"Und was haben Sie schönes zu verkaufen?" - Ernst RowohltDie große KriseUngewissheitDer Weise aus HeidelbergPlutarch der Weimarer RepublikArrivéKapitel 6: Zwei Kaiser und ein Kanzler"Jedes Werk eine neue Sensation"Reise in die SowjetunionEin Buch zur rechen Zeit - "Wilhelm der Zweite""Das Buch erzeugt Bürgerkriegsstimmung""Memoiren sind wie hübsche Frauen"Der Kampf um Paneuropa und ein Schicksalsschlag"Man möchte weinen bei diesem Buch" - BismarckKapitel 7: Kampf um Deutschland"Nicht eingeschlafen vor Zahlen"Triumpf in AmerikaDer MenschensohnDer Streit um die Historische BelletristikGegen die Ideen von 1919"Wir Bastarde, gezeugt aus Historie und Dichtung"Triumpf in RomEklat in Rom: "Die Republik schützt mich""Juli 14"Wut, Hass, Enttäuschung"Man steht sehr in der Welt"Der "Fall Emil Ludwig"Kapitel 8: NiederlagenEin Film ohne LudwigEntfremdung von DeutschlandEine Ära endetStalin und Mussolini"Widerstand? Den finden sie wohl kaum" - Rechtsruck in Deutschland"Wir sind geschlagen" - Ludwig wird Schweizer"Gefühl des Unsinns, den ich mache"Kapitel 9: Der Kampf geht weiterAlles WagnerBewunderung und EnttäuschungAuf dem ScheiterhaufenFurcht vor einem AnschlagIm Irrgarten: HindenburgGeheimnisvoller Nil: "Wie machen Sie das?"Eine Kampfschrift gegen die Nazis: "Mord in Davos"Unerwarteter TriumpfBesuch bei Roosevelt: "Wie in einem Traum"Kapitel 10: Amerika"Hitlers Feind Nr. 1"Ein neues ZuhauseWeimar in KalifornienIm Land der NaivenHow to treat the GermansVerbissener Kampf um Deutschlands ZukunftNochmal Stalin: Der Mann der StundeHitler's Madman"Gib niemals nach"Kapitel 11: Heimkehr und EndeEine Reise durch das zerstörte DeutschlandDer schönste Tag des Alters"Menschenfeindlich, deprimiert, verdrossen"Der entzauberte Freud"Am Rande des Wahnsinns stehende Söhne"Dem Ende entgegenEpilogAnmerkungenQuellenLiteraturPersonenregister

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