Wissenschaft und Turbulenz

Wissenschaft und Turbulenz
Wolfgang Fritz Volbach, ein Wissenschaftler zwischen den beiden Weltkriegen
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Artikel-Nr:
9783954902736
Veröffentl:
2017
Seiten:
112
Autor:
Elisabeth Ehler
Gewicht:
519 g
Format:
225x210x9 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Elisabeth Ehler:
Geboren 1977, Studium der Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte sowie der Katholischen Theologie an der Philipps Universität Marburg, 2008 Promotion. - 2009 Mitarbeiterin am Benediktinerstift Admont (Österreich). - 2009-2011 Wissenschaftliche Museumsassistentin in Fortbildung an den Staatlichen Museen zu Berlin. - 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin. - 2012-2014 freie Mitarbeiterin am Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin und der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. - 2014-2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e. V. - 2015-2016 freie Mitarbeiterin der Freunde des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum e. V. - Seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin.
Forschungsschwerpunkt: spätantike, weströmische Sepulkralkunst.

Cäcilia Fluck:
Geboren 1963, 1982-1991 Studium der Koptologie, Christlichen Archäologie und Ägyptologie an den Universitäten Münster und Leuven (Belgien). - 1991 Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. - 1991-1992 wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Münster. - 1993-1996 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum für Byzantinische Kunst, Berlin (Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft: Bestandskatalog Textilien) - 1996/1997 Lehrauftrag an der Humboldt-Universität Berlin. - 1996 Mitbegründerin der internationalen Arbeitsgemeinschaft "Textiles from the Nile Valley". - 1997-2010 freie Mitarbeiterin des Museums für Byzantinische Kunst Berlin, der Universität Münster, des Gustav-Lübcke-Museums Hamm und der Sammlung Katoen Natie, Antwerpen. - 2007-2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsprojekt des Kulturprogramms der EU "DressID. Clothing and identities. New perspectives on textiles in the Roman Empire". - Seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Forschungsschwerpunkt: spätantike und frühchristliche Kunst Ägyptens, insbesondere Textilien.

Gabriele Mietke:
Geboren 1957, Studium der Christlichen Archäologie und byzantinischen Kunstgeschichte in Mainz, Bonn und Freiburg im Breisgau, Promotion 1986. 1987-1988 Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin, 1988-1993 Referentin für Christliche Archäologie am Deutschen Archäologischen Institut in Rom, seit 1993 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: byzantinische Architektur und Bauornamentik in Kleinasien; Wissenschaftsgeschichte.
Wissenschaft und Turbulenz prägten das Leben des Archäologen und Kunsthistorikers Wolfgang Fritz Volbach (1892-1988). In Mainz geboren, wurde er nach dem Studium der Archäologie und Kunstgeschichte 1915 in Gießen promoviert. Von 1917 bis 1933 arbeitete er bei den Berliner Museen, zuerst als Mitarbeiter von Oskar Wulff (1864-1946), Direktor der Frühchristlich-Byzantinischen Sammlung, seit 1927 als dessen Nachfolger.
In seiner Berliner Zeit erwarb sich Volbach internationales Renommee durch grundlegende, teils sammlungsübergreifende Kataloge. Dazu gehörten der Bestandskatalog der spätantik-byzantinischen Textilien aus Ägypten, eine Zusammenstellung sämtlicher spätantiker Elfenbeinarbeiten und die Neubearbeitung eines älteren Bestandskatalogs. Seine Fachkenntnisse vertiefte er auf Studienreisen, unter denen die nach Ägypten 1927/1928 die wichtigste war. 1933 stellte er die Berliner Sammlung nach damals modernsten ästhetischen und wissenschaftlichen Kriterien neu auf.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten beendete Volbachs Berliner Karriere. Seine Mutter Käthe, geb. Dernburg, stammte aus einer jüdischen, zum Christentum konvertierten Familie. Er wurde deshalb unter Bezug auf das antisemitische Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zum 1. Dezember 1933 aus dem Museumsdienst entlassen.
Volbach überlebte die NS-Zeit in Rom. Von 1934 an fand er Anstellung im Museo Sacro im Vatikan. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland in seine Heimatstadt Mainz zurück. Dort brachte er es bis zum Direktor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. Er starb am 23. Dezember 1988.
Wolfgang Fritz Volbach gehört zu den Wissenschaftlern, die Deutschland auf Grund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verlassen mussten. Er steht als ein Beispiel für den Verlust, den die Vertreibung führender Wissenschaftler ins Ausland durch die Nationalsozialisten verursacht hat. Was Volbach an den Berliner Museen geleistet hat, lässt ahnen, welche fruchtbare weitere Wirksamkeit den Museen durch seine Entlassung entgangen ist. Der mit Wissenschaft und Turbulenz betitelte Ausstellungskatalog konzentriert sich auf Volbachs Berliner Zeit. Unveröffentlichte Materialien aus seinem Nachlass und Objekte, die mit seiner Museumsarbeit zusammenhängen, lassen seine Tätigkeit für das Museum und die Umstände seiner Entlassung lebendig werden. Der Katalog leistet somit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Museumsgeschichte wie nationalsozialistischen Unrechts.
Wolfgang Fritz Volbach (1892-1988), Spezialist auf dem Gebiet der frühchristlichen und byzantinischen Kunst, gehört zu den Wissenschaftlern, die Deutschland auf Grund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verlassen mussten.
Von 1917 bis 1933 arbeitete Volbach an den Berliner Museen, zuerst unter Wilhelm von Bode, bald an der Seite von Oskar Wulff, der die Frühchristlich-Byzantinische Sammlung betreute und dessen Nachfolger er 1927 wurde. Es war Volbachs großes Verdienst, eine Reihe noch heute gültiger Bestandskataloge zu erarbeiten, die Sammlung um Kunst aus Russland und den Ostkirchen zu erweitern und sie 1933 nach modernen Gesichtspunkten neu aufzustellen. Noch im selben Jahr wurde er auf Grund der antisemitischen nationalsozialistischen Gesetzgebung entlassen. Volbach fand eine Anstellung am Museo Sacro am Vatikan und überlebte die NS-Zeit in Rom. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland zurück. Der Ausstellungskatalog stellt unveröffentlichte Dokumente vor und behandelt Museumsobjekte, mit denen sich Volbach beschäftigt hat.

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