Uckermärkischer Tabak

Uckermärkischer Tabak
Geschichte und Gegenwart. Anbau, Verarbeitung, Handel
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Artikel-Nr:
9783949557095
Veröffentl:
2022
Erscheinungsdatum:
15.11.2022
Seiten:
157
Autor:
Lutz Libert
Gewicht:
788 g
Format:
295x207x12 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Dr. phil. Lutz Libert, Jahrgang 1949, lebt in Prenzlau. Nach dem Abitur in Wittstock/Dosse studierte er in Leipzig Museologie und an der Humboldt-Universität zu Berlin Ethnographie. Er promovierte mit einer Studie zur Gegenwartsvolkskunde. Seit Mitte der 1970er-Jahre ist er in verschiedenen Museen der Uckermark und Mecklenburgs tätig und begleitete als Projektleiter den Aufbau des Tabakmuseums in Vierraden. Er erarbeitete im Auftrag des Museumsverbandes Brandenburg Sammlungsbewertungen und Profilierungskonzeptionen für Museen mehrerer Landkreise in Brandenburg und ist als Bodendenkmalpfleger tätig. Zu seiner wissenschaftlichen Arbeit gehören die Projektierung und Umsetzung von Museumsausstellungen, Vorträge sowie zahlreiche populärwissenschaftliche und regionalgeschichtliche Veröffentlichungen.
Dr. Lutz Libert macht mit seinem neuen Buch auf einzigartige Weise die Geschichte und Gegenwart des "Uckermärkischen Goldes" erlebbar und lädt zu einer spannenden und interessanten Entdeckungsreise durch die Tabakgeschichte der Region ein.Aus Frankreich wegen ihres Glaubens geflüchtete Hugenotten führten gegen Ende des 17. Jahrhunderts den Tabakanbau in der Uckermark ein. Die günstigen klimatischen Bedingungen förderten die Herausbildung eines leichten, nikotinarmen Tabaks, der sich vor allem als Einlage und Umblatt für Zigarren eignete. Einheimische Bauern übernahmen von den Franzosen den Anbau einschließlich der speziellen Fachbegriffe. Um 1800 bildete der Tabakanbau bereits einen bedeutenden Wirtschaftsbereich und der uckermärkische Tabak besaß eine geschätzte Qualität. Vor allem nach der Separation begann der Übergang des Anbaus von der Garten- zur Feldkultur.Die Uckermark bildete den Kern des größten geschlossenen Tabakanbaugebietes in Deutschland und erstreckte sich von Pasewalk und Strasburg im Norden bis nach Seelow im Süden. Das Anbaugebiet umfasste auch Teile Vorpommerns, des Barnims, des Oderbruchs und der östlich der Oder gelegenen Neumark. Zentrum blieb das Gebiet der Uckermark im Bereich der Unteren Oder mit den Hauptorten des Anbaus, des Tabakhandels und der Tabakverarbeitung in Schwedt und Vierraden.In der DDR erfuhr der Tabakanbau eine umfassende Förderung. Obwohl uckermärkischer Tabak zu einem erheblichen Teil in den Export zum Erwerb von Devisen ging, deckte der einheimische Tabak trotz Förderung nur zu einem geringen Teil den Bedarf der Tabakindustrie. Neben dem großflächigen Anbau in landwirtschaftlichen Genossenschaften gab es einen bedeutenden Anteil von Kleinpflanzern, die auf einer Fläche von weniger als einem Morgen im Nebenerwerb Tabak anbauten. Anfang der 1990er-Jahre gab es in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg etwa 2000 Tabakpflanzer. Staatliche Stützungen garantierten den Verkauf, wobei der Qualität nur eine untergeordnete Rolle zukam.Mit dem Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft nach der Wiedervereinigung veränderte sich die Situation grundlegend. Nach wenigen Jahren entfielen die Subventionen für den Anbau und aus Altersgründen, wegen erforderlicher Investitionen für neue Arbeitsmittel oder wegen des eingebrochenen Aufkaufpreises gaben die meisten Pflanzer den Nebenerwerb auf.Gegenwärtig existiert noch etwa eine Handvoll Anbaubetriebe in Brandenburg. Darunter ist die Uckermark Tabak GmbH in Vierraden mit etwa 50 Hektar Anbaufläche der größte Betrieb. Obwohl inzwischen grundlegende Veränderungen in der Pflanzenaufzucht, dem Anbau, der Pflege und der Ernte zu einem Einsatz zahlreicher spezialisierter Maschinen führten, ist der Anteil der Handarbeit immer noch sehr groß. Gegenwärtig produziert die Uckermark Tabak GmbH vor allem das Nischenprodukt Shisha-Tabak für Wasserpfeifen.Da zum einen der aktive Tabakanbau in der letzten Zeit stark rückläufig und zum anderen die weitere Zukunft des "Uckermärkischen Goldes" ungewiss ist, erscheint die Dokumentation des Tabakanbaus, des Tabakhandels und der Tabakverarbeitung in der Uckermark zwingend notwendig.
Vorwort1 Die Sage, wie der Tabak in die Uckermark gelangte2 Zur Botanik der Tabakpflanze3 Der Weg des Tabaks in die Alte Welt4 Mit den Hugenotten kam der Tabak in die Uckermark5 Tabakanbau und Tabakhandel zwischen Förderung und Einschränkung6 Fermentieren, Beizen, Saucen - Die Behandlung des Rohtabaks7 Tabakspinner8 Von der Tabakmanufaktur zur Tabakfabrik9 Tabakwarenhandel und die Anfänge der Tabakwerbung10 Tabakmanufakturen und Tabakfabriken in Schwedt11 Das Arbeitsjahr des Tabakpflanzers12 Schuppen, Scheunen, Speicher13 Der Siegeszug der Zigarren14 Zigarrenfabriken in der Uckermark15 Die Zigarrenfabrik der Gebrüder Dieterle16 Die Arbeitsbedingungen und Vereinigungen der Tabak- undZigarrenarbeiter17 Die Entwicklung des Tabakanbaus und des Tabakhandels zwischen1870 und 194518 Die Uckermärkische Tabakverwertungsgenossenschaft UTVG19 Der Landesverband der Tabakbauvereine und die Versuchsanstalt inMeyenburg20 Der Neubeginn: Tabakanbau und Tabakverarbeitung von 1945 bis 195221 Von der UTVG zum VEB Rohtabak Schwedt22 Die LPG Tabak und Kleinpflanzer23 Qualität statt Quantität - Der Tabakanbau nach 199024 Die Uckermark Tabak GmbH und der Tabakanbau heuteANHANGUckermärkischer Tabak - ZeitstrahlAus dem Wortschatz der uckermärkischen TabakbauernGlossarQuellen und LiteraturDer AutorDanksagung

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