Uns gehört keine Zeit

Uns gehört keine Zeit
Elohim, Salomos Abfall, verstreute Texte und Zeugnisse
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Artikel-Nr:
9783946595410
Veröffentl:
2024
Erscheinungsdatum:
01.06.2024
Seiten:
200
Autor:
Hedwig Caspari
Format:
19.00x12.00x0.00 cm
Serie:
4, Kometen der Moderne
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Imelda Rohrbacher, Jahrgang 1970, ist Postdoc Researcher in der Arbeitsstelle Austrian Corpora and Editions des Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage ACDH-CH der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und arbeitet derzeit an der digitalen Edition der Zeitschrift Die Schaubühne (1905-1918) von Siegfried Jacobsohn.Claus Zittel, Jahrgang 1965, ist stellvertretender Direktor des Stuttgart Research Centre for Text Studies und Co-Direktor des Laboratorio Bembo an der Universität Ca' Foscari zu Venedig. Er lehrt Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart und an der Ca' Foscari und ist Autor zahlreicher interdisziplinärer Studien zu den Schnittstellen von Literaturwissenschaft, Philosophie, Kunst- und Wissenschaftsgeschichte. Mehrere Zeitschriften und Buchreihen werden von ihm herausgegeben, darunter die Nietzsche-Studien, die Zeitsprünge und Intersections. Interdisciplinary Studies in Early Modern Culture.
Vor gut hundert Jahren erschien das lyrische Werk der Berliner Dichterin Hedwig Caspari in den einschlägigen Anthologien und Zeitschriften neben Texten von Max Brod, Albert Ehrenstein, Ludwig Strauss, Robert Walser, Franz Werfel, Alfred Wolfenstein und Else Lasker-Schüler, mit der man sie gelegentlich verglich. Caspari fand in ihren Gedichten einen eigenen, eher skeptischen Ton, der sie von den messianischen Erlösungsfantasien anderer unterschied. Auch ihr Salomo-Drama ragt unter den biblischen Dramen des 20. Jahrhunderts heraus und kann sich mit den dramatischen Dichtungen Beer-Hofmanns messen. Ungewöhnlich dabei: ihr kritischer Blick auf die Salomo-Figur, die sie in ihrer männlichen Hybris durchschaut und konsequent seziert. Nur drei Jahre nach dem Erscheinen ihres ersten Gedichtbandes, Elohim (1919), setzte Hedwig Caspari ihrer noch jungen Laufbahn als Dichterin selbst ein Ende, als sie sich 1922 vierzigjährig mit Gift das Leben nahm. Über ihr Leben ist wenig bekannt, Manuskripte sind verschollen. Die Neuausgabe ihrer Werke bringt alles derzeit Auffindbare - ihr Drama Salomos Abfall (1920), die Gedichte und einige wenige zeitgenössische Brief- und Rezeptionszeugnisse - in einem Band zusammen. In ihrem Nachwort führen die Herausgeberin und der Herausgeber in die Poetik Casparis ein.
Biblische Stoffe und expressionistische Moderne - dass sich das nicht widerspricht, zeigt das schmale, aber eindrucksvolle Werk der früh aus dem Leben geschiedenen Dichterin Hedwig Caspari. Seither nahezu völlig in Vergessenheit geraten, ist eine der bemerkenswertesten Stimmen unter den deutschen Expressionistinnen mit diesem Band endlich wiederzuentdecken.

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