Mein letztes Werk sei Gift!

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Der Roman "Gefangenschaft" und andere Texte
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Artikel-Nr:
9783946595212
Veröffentl:
2022
Erscheinungsdatum:
01.01.2023
Seiten:
536
Autor:
Heinrich Schaefer
Gewicht:
630 g
Format:
195x131x48 mm
Serie:
3, Kometen der Moderne
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Heinrich Schaefer, geboren am 6. Februar 1889 im elsässischen Zabern, wurde in Straßburg mit einer Arbeit in Nordistik über die altnordische Thidrekssaga promoviert (gedruckt 1912) und ging 1919 nach Berlin, wo er als Studienrat arbeitete. Er publizierte kleinere Beiträge, experimentelle Kurzprosa und Gedichte in Zeitschriften, vor allem in der einflussreichen expressionistischen Zeitschrift "Die Aktion", die ihm 1916 sogar eine der seltenen Sondernummern widmete. 1933 wurde er vom Dienst suspendiert, 1937 ganz entlassen. Er starb 1943.
Wenig ist bekannt über das Leben Heinrich Schaefers, jenes Autors des deutschen Frühexpressionismus, dessen Hauptwerk, sein von 1911 bis 1913 verfasster und 1918 gedruckter Roman "Gefangenschaft", nie in den Buchhandel kam, sondern nur klandestin unter Subskribenten im Berliner Milieu zirkulierte. Das Buch war gemeinsam mit Schlüsselwerken der Moderne wie Carl Einsteins "Bebuquin" oder Franz Jungs "Opferung" in der berühmten Reihe "Aktionsbücher der Aeternisten" angekündigt worden, aber als einziger Band nicht frei zu erwerben. Offenbar ging er über das selbst nach expressionistischen Maßstäben seinerzeit der Öffentlichkeit Zumutbare weit hinaus. Denn schonungslos werden darin die abgründigen Gedanken eines Mörders in unzensierter Innensicht geliefert, nicht als Beichte, die zur Sühne führt, sondern in einem Akt ungeheurer Selbstentblößung, als moralinfreie Niederschrift alles dessen, was dem Ich-Erzähler im Kopf und im Leib herumspukt. "Ein revolutionäres Buch", urteilte Max Herrmann-Neiße. "Das Unsagbare sagen" lautete auch die Losung von Schaefers Band "Drei Erzählungen" (1918) mit heute ebenfalls nahezu gänzlich vergessenen Erzählungen und Prosaskizzen, die wie sein Roman nun als Solitäre der experimentellen Ich-Literatur der Moderne wiederzuentdecken sind.
Durch seine obsessive Sprache und brutale Konsequenz schockiert Heinrich Schaefers einziger Roman "Gefangenschaft" noch heute. Er bietet eine wilde Folge von Aufzeichnungen eines im Gefängnis auf seine Hinrichtung wartenden Gattenmörders und zählt ebenso wie Schaefers kürzere Texte zu den kühnsten eines radikalen Expressionismus.

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