Luther und die Deutschen 1517-2017

Luther und die Deutschen 1517-2017
Mit einem Nachwort von Helmut Donat
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I

16,80 €*

Alle Preise inkl. MwSt. | zzgl. Versand
Artikel-Nr:
9783943425659
Veröffentl:
2017
Seiten:
304
Autor:
Jakob Knab
Gewicht:
443 g
Format:
210x140x28 mm
Serie:
40, Schriftenreihe Geschichte & Frieden
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

*1951 in Waidhofen/Oberbayern, Studium in München, in Edinburgh und Oxford (Christ Church), von 1999 bis 2015 Fachbetreuer für Katholische Religionslehre am Jakob-Brucker- Gymnasium Kaufbeuren, Studiendirektor a.D., Gründer und Sprecher der Initiative gegen falsche Glorie; Veröffentlichungen zur Geschichtspolitik und zur Erinnerungskultur, u.a. Falsche Glorie. Das Traditionsverständnis der Bundeswehr, Berlin 1995, sowie zusammen mit Detlef Bald, Der Sieg der Stärkeren. Zum christlichen Widerstand der Weißen Rose, Essen 2012.
*1941 in Plettenberg (Westfalen), Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Freiburg i. Br., Promotion 1968. Nach Tätigkeiten am Arnold-Bergsträsser-Institut Freiburg und an der Universität Frankfurt am Main Übernahme der Leitung des Bereichs Militär und Gesellschaft des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr in München; seit 1996 freier wissenschaftlicher Publizist in München mit den Schwerpunkten moderne Militärgeschichte, Friedens- und Konfliktforschung, seit März 2015 Vorsitzender des Dietrich-Bonhoeffer- Vereins.

* 1947 in Naensen/Kreis Bad Gandersheim, zunächst Bankkaufmann und Lehrer, heute Verleger, Historiker und freier Autor. Mitbegründer des Arbeitskreises Historische Friedensforschung. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte des deutschen Pazifismus und Militarismus, zum "Historikerstreit", zur "Wehrmachtsausstellung", zum Kontinuitätsproblem der deutschen Geschichte, zu den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus sowie zum Völkermord an den Armeniern; mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Friedenspreis der Villa Ichon in Bremen und dem Carl von Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg.
Luthers starker Auftritt vor dem Reichstag in Worms zählt zu den Lichtblicken der deutschen Geschichte. Mit Blick auf den damit verbundenen Gründungsmythos des Protestantismus verordnet die Evangelische Kirche in Deutschland eine ideologieüberfrachtete Perspektive: "Luthers grundsätzlicher Überlegung entspricht die moderne Verfassungsgestalt des demokratischen Rechtsstaates." Luther soll also, ein paar Jahrhunderte vor der Erklärung der Menschenrechte, die Demokratie erfunden haben!? Richtig ist vielmehr: Die Reformation ging mit einer Nationalisierung des Religiösen einher. Preußen war das erste protestantische Territorium und umgab sich durch seine willfährigen Geschichtsschreiber und -theologen mit dem Mythos vom Reich der Gottesfurcht und der frommen Sitten. Wer jedoch genau hinschaut, der erkennt wie Jakob Knab, in welchem Ausmaß sich das Luthertum in das Schlepptau des Bündnisses von "Thron und Altar" nehmen ließ, sich dem Hohenzollernreich und dessen Eliten willfährig unterwarf, die Armen und Verfolgten preisgab und die christliche Botschaft dem Interesse der Herrschenden auslieferte. Entgegen solcher, bis in unsere Tage hinein reichenden Schönrednerei und Weichspülung von historischen Fakten und Zusammenhängen, widerlegt Knab den Slogan von "Preußens Ruhm und Deutschlands Ehre" und zeigt die Verpreußung der deutschen Geschichte auf. Er entlarvt die Kriegspredigten Friedrich Schleiermachers und deren Stoßrichtung als Streben nach nationaler Größe, führt die kriegstreiberische Verherrlichung Luthers und Hindenburgs im Ersten Weltkrieg vor Augen und erörtert, warum das völkisch-protestantische Großmilieu so offen und empfänglich für die nationalsozialistische Politik und Weltanschauung gewesen ist. Wie kein anderer Autor im "Luther-Jahr" geht Knab der vielfach verdrängten Frage nach, warum das Judentum gerade im Kernland der Reformation weitgehend vernichtet worden ist. Da er zwischen "history" und "memory" unterscheidet, stellen seine geschichtspolitischen Streifzüge im Sinne der historischen Friedensforschung einen bedeutsamen Beitrag zur Aufklärungs- und Bildungsarbeit dar.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.