Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils

Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils
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Zu einer Funktionalisierung des historischen Antisemitismus im gegenwärtigen Geschichtsdiskurs
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Artikel-Nr:
9783943414639
Veröffentl:
2014
Seiten:
198
Autor:
Raiko Hannemann
Gewicht:
273 g
Format:
210x135x13 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Raiko Hannemann hat Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert. In seinem Promotionsprojekt sowie als freier Autor und Historiker beschäftigt er sich mit den Themenkomplexen Politische Theorie, DDR-Geschichte, NS-Geschichte, Geschichte der Moderne und Antisemitismusforschung.

"Narrating the Nation" (Stefan Berger) war traditionelle Aufgabe der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie hat aber auch im heutigen Deutschland die entsprechende Meistererzählung zu liefern. Ob in Histotainment, Feuilleton oder Publizistik, Historiker*innen greifen daher auch in sozialpolitische Debatten ein und unterlegen sie mit Narrativen, die bestimmten Politiken historische, d.h. moralische Tiefe verleihen sollen. Das geschichtliche Bewusstsein, das vom politischen untrennbar ist, hängt wesentlicher von der (Re-)Konstruktion der traditionell von Historiker*innen gepflegten Nationalgeschichte ab, als die verbreitete Vorstellung von ins akademische System zurückgezogenen Geschichtswissenschaftler*innen vermuten lässt.

Auch der NS-Forscher und Kolumnist Götz Aly beteiligte sich in den letzten Jahren prominent insbesondere an sozialpolitischen Debatten. In seinem Buch Warum die Deutschen? Warum die Juden? erhält jede Kapitalismuskritik eine letztlich moralische Abfuhr: Aly, der 'Juden' als die ideale Verkörperung der (neo-)liberalen Bourgeoisie vorstellt, deutet die Shoah gleichsam als einen sozialdemokratischen Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft. In Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils werden Alys Thesen im Kontext deutscher Geschichtsdiskurse und politischer Konstellationen der 'Berliner Republik' analysiert. Raiko Hannemanns Essay ist zugleich Plädoyer für eine kritische Geschichtsforschung, die eine "vernünftige und menschliche Einrichtung [...] des gesellschaftlichen Ganzen" (Max Horkheimer) für möglich, ja für nötig hält.

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