Zwergenland ist zwar nicht groß .... Tl.1

Ulrike Leubner, 1955 in Olbersdorf bei Zittau geboren, ist Pädagogin und seit 2000 Fachberaterin für DRK-Kindergärten. In ihrer dreißigjährigen Tätigkeit als Erzieherin in Kindertagesstätten erzählte sie oft selbsterdachte Geschichten, die ihren kleinen Zuhörern wichtige Hilfestellungen beim Heranwachsen geben sollten. Dass selbst die Kleinsten unter uns schon Probleme haben und diese sich selten mit dem Zeigefinger lösen lassen, ist auch heute, beim Schreiben ihrer Kinderbücher das Hauptaugenmerk. Die Autorin, stolze Mutter zweier Kinder und zweier Enkelinnen, lebt mit Mann und Kater Willi in ihrem Geburtsort im Zittauer Gebirge.

... trotzdem hat es viele kleine Ortschaften. Da gibt es zum Beispiel Zwergenhausen, die Hauptstadt des Landes, und Schneckenhausen, in dem alle so langsam laufen wie Schnecken, und Ohrwalde, wo die Zwerge mächtig große Ohren haben und besonders gut hören. In Schwatzhausen leben die ewig schwatzenden und klatschenden Plappermaulzwerge, in Gähnhausen die Schlafmützen, in Trällerstett die singenden-klingenden Zwerge und in Hopshausen die Springzwerge. Ja, und dann gibt es noch Kochhausen ¿ das kann man der Nase nach finden. Blitzeblank findet ihr direkt neben Kleckerwitz. Ganz im Süden von Zwergenland liegt Daumenlutsch und ganz im Norden Höflichsdorf. Das war einmal ein Ortsteil von Schimpfhausen ¿ nur heute ist das andersherum. Warum? Das kann ich jetzt alles gar nicht so schnell erzählen, und außerdem gibt es ja noch so viele andere Orte, wie zum Beispiel das herrliche Nudeltal! Schneehausen heißt auch im Sommer so, und Donnerwitz ist eine völlig aufregende Gegend! Ängstliche Leute sollten lieber einen Bogen darum machen.Und wer jetzt denkt, daß das Nascheckchen in Kochhausen liegt, der irrt ¿ es liegt in oder besser gesagt unter dem Suppental! Prügelhausen und Hau-Dich grenzen direkt aneinander ¿ na, wenn das mal gut geht! Und die Papperlapappzwerge läßt keiner nach Putzig, damit die braven putzigen Zwerglein nicht auch noch frech werden.
Von Pullerstett erzähle ich Euch lieber nichts, das ist mir ein bissel peinlich. Das liegt wiederum unter Schwächelhausen und Mäuselwitz. Tierlieb ist ein gefährlicher Ort, und in Pupshausen geht es manchmal laut zu. Warum? Na, warum wohl. Das kann sich doch jedes kleine Kind denken!


Ach, was erzähle ich Euch von Zwergenland,
das interessiert Euch doch gar nicht!
Oder doch?

Im April 2005 erschien das Buch Zwergenland ist zwar nicht groß der Autorin Ulrike Leubner als erstes Kinderbuch im Chemnitzer ClauS Verlag. In ihrer jahrelangen Tätigkeit als Erzieherin wurde die sächsische Autorin aus dem Zittauer Gebirge inspiriert von Fantasiegeschichten der Kinder, von Quatschgeschichten und Experimenten aus ihrem Familienhaushalt und den ganz normalen Vorgängen in Alltag und Natur. Mit Spaß und Frohsinn werden Problemlösungen aufgezeigt. So erfährt man u. a., wie die Käferwalder Zwerge ihre Käfer suchten, wie die Trällerstädter den Daumenlutschern das Daumenlutschen abgewöhnten, wie Oma Anna mit den Fischen spricht, warum in Buddelhausen der Kirchturm schief steht oder warum die Ferienzeit Schuldorf veränderte. Und wer sich beim Lesen des Buches fragt, warum es gar keine Bilder von all den Zwergen gibt (die Illustrationen des ersten Bandes zeigen lediglich vier Landkarten von Zwergenland), dem sei gesagt: Ulrike Leubner möchte wissen, wie Eure Zwerge aussehen. Deshalb hat sie sich für den zweiten Band Illustrationen von den Kindern gewünscht, die sie auch zahlreich erhalten hat. Nochmals vielen Dank an alle Zwergen-Künstler!