Usurpatoren des Himmels

Usurpatoren des Himmels
Präludium, Fuge und 17 Gedichte. Aus d. Serb. übertr. u. hrsg. v. Peter Urban
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Artikel-Nr:
9783932109201
Seiten:
117
Autor:
Miodrag Pavlovic
Gewicht:
140 g
Format:
183x123x10 mm
Serie:
Wolffs Broschur
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Miodrag Pavlovic, geboren 1928 in Novi Sad, Studium der Medizin; mehrere Jahre Praxis als Arzt in Belgrad, dann Wechsel als Dramaturg zum Belgrader Nationaltheater. Lektor und Redakteur des Verlags Prosveta. Buchpublikationen seit 1952 - gilt heute als bedeutendster Vertreter serbischer Gegenwartslyrik. Der Autor lebt in Belgrad und auch in Süddeutschland. Im Jahr 2012 wurde Miodrag Pavlovic mit dem Petrarca-Preis für europäische Literatur ausgezeichnet.
Wõhrend KuÜturica seinen Film Underground mit der gespenstischen Szene beginnt, in der die Tiere des 1941 von der deutschen Wehrmacht bombardierten Zoologischen Gartens durch Beograds Stra¯en irren, setzt Miodrag Pavlovic, der Doyen der serbischen Gegenwartslyrik, dieselbe - verb³rgte - Szene ans Ende seiner Erinnerungen Usurpatoren des Himmels. Der schmale Band erschien in Jugoslawien im April 2000, auf den Tag genau ein Jahr nach Beginn des Natobombardements. Der Zeitpunkt des Erscheinens ist mit Bedacht gewõhlt: Die neuerliche Bombardierung der Stadt war Pavlovic Anla¯, seine Erinnerungen niederzuschreiben.1941 war Miodrag Pavlovic dreizehn Jahre alt. Die Erinnerung an diese Zeit mit einem Abstand von sechzig Jahren aufzuschreiben, mag gewagt erscheinen - doch die Erinnerun¡gen sind frisch und wach bis heute. Und Pavlovic reflektiert sie auf mehreren Ebenen: Da ist die Frage, wie menschliche Erinnerung funktioniert; die Frage, ob das Bewu¯tsein eines Dreizehnjõhrigen etwas so Zerst÷rerisches, Niedagewesenes einzuordnen und zu verarbeiten vermag wie einen Feuersturm, der die ganze Stadt in Schutt und Asche legt. Da ist die Frage, wie wahrhaftig die damaligen Empfindungen und Gef³hle dargestellt werden k÷nnen. Da ist schlie¯lich - nach einem langen Leben bitterer Erfahrungen unter wechselnden politischen Bedingungen immer wieder die Frage, was nach Kriegsende hõtte anders werden k÷nnen und m³ssen, als es dann gekommen ist. Ein stiller, nachdenklicher und, bei allem Grauen, ein dichter poetischer Text. Ein leiser Appell auch an uns, unsere Geschichte nicht zu verdrõngen, sondern sie zu erinnern; ein Appell, der um so nachdr³cklicher wirkt, je leiser und trauriger er daherkommt. Miodrag Pavlovic, geb. 1928 in Novi Sad (Serbien), studierte in Beograd Medizin, praktizierte eine Zeitlang als Arzt, war Redakteur beim Rundfunk und Dramaturg am Nationaltheater in Beograd, wo er bis heute lebt. Er hat seit 1951 zahlreiche Gedichtbõnde, Essays, Prosa und Dramen ver÷ffentlicht und ist einer der bedeutendsten serbischen Lyriker der Gegenwart, Trõger vieler nationaler und internationaler Preise.
Pavlovics 'Ursupatoren des Himmels' ist geschrieben im Stil persischer Miniaturen und gehören in der serbischen Literatur zu den dichtesten und eindrucksvollsten literarischen Zeugnissen über Belgrad während des Zweiten Weltkriegs. Dem Autor gelingt es - allein durch die Nennung von Namen, historischen Fakten und Daten (scheinbar am Rande erwähnt) - das Geschichtsbild eines ganzen Jahrhunderts zu entwerfen, gesehen aus bürgerlich-serbischer Perspektive.Der Text liest sich auch als eine Art Kassiber an die Nachwelt, indem er alle unter Tito offenen, unbeantwortet gebliebenen Fragen und Probleme benennt.

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