Eben noch, Vor langer Zeit, Jetzt. Notiz über Monster

Eben noch, Vor langer Zeit, Jetzt. Notiz über Monster
Ein Langgedicht. Ein Essay /Etymologische Belustigungen zum Othello. Gedicht; Ein Essay
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Artikel-Nr:
9783929232592
Veröffentl:
2002
Seiten:
24
Autor:
Paulus Böhmer
Gewicht:
110 g
Format:
210x135x32 mm
Serie:
16er Reihe
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Paulus Böhmer, geboren 1936 in Berlin, aufgewachsen in Oberhessen und im Ruhrgebiet, lebt in Frankfurt am Main. Er studierte Jura, Architektur und Germanistik, wurde Industriekaufmann und arbeitete u.a. als Stauden- und Ziergraszüchter, Lektor und Werbetexter. Von 1985 bis 2001 Leitung des Hessische Literaturbüros in Frankfurt am Main. 2013 wurde Paulus Böhmer mit dem "Robert Gernhardt Preis" für sein Oeuvre ausgezeichnet und 2015 mit dem "Peter-Huchel-Preis".Klaus Reichert,1938 geboren, ist Literaturwissenschaftler, Autor, Übersetzer und Herausgeber. Von 1964 bis 1968 war er Lektor in den Verlagen Insel und Suhrkamp, von 1975 bis 2003 war er Professor für Anglistik und Amerikanistik an der Frankfurter Universität, 1993 gründete er das "Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit". Von 2002 bis 2011 war er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er schrieb Bücher über Shakespeare, Joyce, moderne Literatur und über die Geschichte und Theorie des Übersetzens, veröffentlichte drei Gedichtbände und ein Wüstentagebuch. Er übersetzte u.a. Shakespeare, Lewis Carroll, Joyce, John Cage und das Hohelied Salomos. 2013 wurde Klaus Reichert mit dem "Wilhelm-Merton-Preis" für europäische Übersetzungen ausgezeichnet.
»Im gotischen Christenmärentum vertiert der Mensch. Das Tier, dem er sich annähert, macht seinerseits einen Schritt: Es nimmt etwas Menschliches an, was beunruhigt. Dieser Wolf ist Herr Isegrim, diese Eule ist Doktor Weisheit« - wobei Victor Hugo, der dies schreibt, weder Paulus Böhmer und Klaus Reichert, noch Klaus Reichert und Paulus Böhmer gemeint haben kann. Aber was diese beiden im vorliegenden Bändchen umtreibt, Monster in allen Formen und der Inhalt des Monströsen, meint er dennoch und versteht, wie die beiden, viel von der Zeitlosigkeit des Monstrums: »Im Mittelalter ist das Verschwinden an Wirklichkeit nicht geringer als in der Antike. In den Logarithmen der Imagination reicht ein Glied mehr, um alles zu verändern. Es ist eine neue unerhörte Welt. Von diesen unerhörten Welten gibt es so viele, wie es Arten an Leichtgläubigkeit gibt« - womit wiederum kaum direkt auf Shakespears Othello angespielt ist, den Klaus Reichert ins Auge faßt, um über das Ungeheuerliche zu reflektieren. Vielmehr geht es um das Wissen von der Allgemeingültigkeit des Monsterhaften, das den kleinsten Schaukasten wie das kosmische Weltfenster des Paulus Böhmer, die Gleichzeitigkeit des Geschiedensten, das Gleich-Gewicht alles noch so sehr Auseinanderklaffenden darin, füllt. »Noch niemand hat das letzte Wort über die einzigartige Vitrine japanischer Monster in der Den Haag-Galerie gesprochen. Die flüchtige Wissenschaft lächelt darüber, übergeht es und stellt das Orakel auf: Es sind zusammengeflickte hybride Glieder; aber gewiß ist, daß das Klippe und Anstoß zur Reflexion für die ernsthaften Beobachter ist.« - Man betrachte das vorliegende Bändchen als solche Art Vitrine (die man sich freilich um das Bändchen »Promotorium Somnii / Vorgebirge des Traums« von Victor Hugo einblickreich ergänzen kann ...), von der Saint-Hilaire weise gemurmelt haben soll: »Rätselhaft!«

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