Wilhelm Tell

Wilhelm Tell
Realität und Mythos, Originaltitel:Guillaume Tell
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Artikel-Nr:
9783905894165
Veröffentl:
2012
Seiten:
496
Autor:
Jean-Francois Bergier
Gewicht:
740 g
Format:
22.00x15.40x4.20 cm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Jean-Francois Bergier, geb. 1931 in Lausanne, ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der ETH Zürich und Vorsitzender der Historikerkommission, die die Raubgold-Affäre aufklären soll. Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. "Wilhelm Tell - Ein Europäer?, "Wirtschaftsgeschichte der Schweiz". Als Präsident der nach ihm benannten "Unabhängigen Expertenkommission Zweiter Weltkrieg" ist er weithin bekannt geworden.
Die Legende um den wackeren Tell und den perfiden Vogt Gessler ist für die Schweiz, was die Äneassage für Rom ist: ein klassischer Gründungsmythos, in dem sich Geschichtliches und Legendäres zu einem unauflöslichen plastischen Ganzen verbinden.180 Jahre nach dem Bundesschwur von 1291 - der Gründung der Eidgenossenschaft - erstmals niedergeschrieben, erlangte dieser Mythos im 18. Jahrhundert europäische Bedeutung, und noch heute ist der Name Wilhelm Tell auf der ganzen Welt ein Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit.Jean-François Bergier (1931-2009) hatte sich auf die Suche nach den historischen Wurzeln dieser legendären Figur gemacht. Entdeckt hatte er dabei das kleine Volk unbeugsamer und fleissiger Bauern, das sich im 13. Jahrhundert durch die Eröffnung des Gotthardpasses Machtbestrebungen von ausserhalb ausgesetzt sah, gegen die es sich erfolgreich auflehnte. "Ist Wilhelm Tell vielleicht eine Art Sammelname?" fragt Bergier - ein Kollektivbegriff, der ein Volk bezeichnet, das seine Autonomie verteidigt, so dass die Biographie Tells zu der seines Volkes führen muss? Die Sicht auf Europa vom Ufer des Vierwaldstätter Sees aus, die Bergiers Buch vermittelt, bietet ein faszinierendes Bild der Umwälzungen in der Welt des ausgehenden Mittelalters.
Die Legende um den wackeren Tell und den perfiden Vogt Gessler ist für die Schweiz, was die Äneassage für Rom ist: ein klassischer Gründungsmythos, in dem sich Geschichtliches und Legendäres zu einem unauflöslichen plastischen Ganzen verbinden.180 Jahre nach dem Bundesschwur von 1291 - der Gründung der Eidgenossenschaft - erstmals niedergeschrieben, erlangte dieser Mythos im 18. Jahrhundert europäische Bedeutung, und noch heute ist der Name Wilhelm Tell auf der ganzen Welt ein Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit.
Jean-François Bergier (1931-2009) hatte sich auf die Suche nach den historischen Wurzeln dieser legendären Figur gemacht. Entdeckt hatte er dabei das kleine Volk unbeugsamer und fleißiger Bauern, das sich im 13. Jahrhundert durch die Eröffnung des Gotthardpasses Machtbestrebungen von außerhalb ausgesetzt sah, gegen die es sich erfolgreich auflehnte. "Ist Wilhelm Tell vielleicht eine Art Sammelname?" fragt Bergier - ein Kollektivbegriff, der ein Volk bezeichnet, das seine Autonomie verteidigt, so dass die Biographie Tells zu der seines Volkes führen muss? Die Sicht auf Europa vom Ufer des Vierwaldstätter Sees aus, die Bergiers Buch vermittelt, bietet ein faszinierendes Bild der Umwälzungen in der Welt des ausgehenden Mittelalters.
Vorwort
Erster Teil. Die Freiheit der Legende
1. Wilhelm Tell und die drei Eidgenossen
Wilhelm Tell und der Vogt Gessler - Die drei Eidgenossen - Der Rütlischwur - Der Burgenbruch
2. Im Lande Tells
Die "ewigen Mauern" - Ein Stern von fünf Flüssen - Wilhelm Tells Jagdrevier - Ein See für vier Kantone - Das Land des Stiers - Ein Vorzimmer zum Paradies - Am Fuß der Mythen - Die Halbbrüder "ob und nid dem Wald" - Die Viehweiden der Mönche
3. Im Labyrinth einer Überlieferung
Erhitzte Gemüter um eine Sage - Licht und Dunkel über der Entstehung der Tellgeschichte - Die Chronik des Conrad Justinger - Der Edelmann und der Bauer - Trügerische Klarheit durch das "Weiße Buch von Sarnen" - "Ein hüpsch lied" - Darstellungen noch jüngeren Datums
4. Zwischen Legende und Geschichte
Tell - Eidgenosse oder nicht? - Tell und Toko - Der norwegische Apfel - Die Archäologie der Orte und Personen - Der gesellschaftliche Kontext - Statussymbole. Tells Armbrust - Eine kulturelle Identität - Mündliche Überlieferung, Dichtung und historische Wahrheit
Zweiter Teil. Im Urteil der Geschichte
5. Der Schmelztiegel
Helvetier und Römer - Alemannen, Burgunder - und Christen - Karl der Große und die Erschließung der Alpen - Verfall der Zentralmacht - Ungarn und Sarazenen
6. Der Kaiser und die Großen des Reichs
Ein germanisches Reich - Die Herren der Alpen - Ein Städtegürtel
7. Die vergessenen Täler
Die Bevölkerung des Gebirges - Die langsame Inbesitznahme durch die Alemannen - Geheimnisvolle Walser - Die Täler, die Kaisertöchter und der Vogt - Die Ära der Zähringer - Grundherren in den Waldstätten
8. Den Stier im Wappen
Schaf kontra Rind - Das Ungenügen des Ackerbaus - Düstere Aussichten um die Jahrtausendwende - Die Alpen öffnen sich - Eine gewaltige Umstellung - Knappe Böden - Ein Reich der Tiere - Sennenkriege - Agrarkapitalismus - Der Horizont bricht au
9. Die Erfindung des Gotthardpasses
Verlockende Lombardei - Eine Alpenüberquerung im Hochmittelalter - Die Wege beleben sich - Die Pässe mit Tradition - Die Barriere der Schöllenenschlucht -Legenden um das Wie der Erfindung - Rätselraten um das Wann - Die Frage nach dem Erbauer -Was der Gotthard bewirkt
10. Friedrich II. und die Waldstätte
Die kaiserlichen Clans - Eine Dynastie steigt auf - Luzern und das Erwachen der Waldstätte - Das Privileg der Urner - Spaltungen - Zwischen Kaiser und Papst
11. Habsburgs große Versuchung
Die Zeit des Interregnums - "Landfriedensbündnisse" - Das Erbe der Kyburger - Die Waldstätte im Interregnum - Gesellschaftliche Krise in Uri. Die Izzelin und die Gruoba - Rudolf von Habsburg als Schiedsrichter - König Rudolf - Der König und die Waldstätte - Die Stunde Wilhelm Tells
12. Die kleine Welt, in der Tell lebt
Ein kleines Volk - Eine dynamische, doch häusliche Bevölkerung - Familienbande - Frau, Ehre und Sexualität - Gewalttätigkeit und Ausgelassenheit - Kirche, Frömmigkeit und Berglerkultur - Tages- und Jahreszeiten im bäuerlichen Alltag - Ein Volk von Jägern - Wohnen, essen und trinken mit Wilhelm Tell - Das Transportgewerbe - Der Handel und das Geld
13. Die Gemeinwesen der Alpentäler"Talgenossenschaften" unklaren Ursprungs - Italienisches Vorbild? - Fränkische Wurzeln? - Derselbe Gesellschaftstyp von Tirol bis in die Dauphiné - Konservative Grundhaltung und Freiheitswille - Die Mechanismen der Gemeinschaft - Regionale Eliten und Führungsorgane - Mit Banner und Siegel
14. August 1291
König Rudolfs Tod - Der Bundesbrief von 1291, die Umstände - Der Brieftext - Unklarheiten und Kontroversen - Der Geist hinter den Buchstaben - Die Erhebung fand nicht statt - Und die Burgen?
15. Das Haus Österreich, der Abt und die Holzfäller
Ein Bund mit Zürich - Der Erbe kommt - König Albrecht - Am Rande der großen Politik - Das Drama von Königsfelden - Die Nacht von Einsiedeln - Morgarten - Der Bund wird erneuert
Dritter Teil. Die vielen Leben des Wilhelm Tell
16. Wilhelm Tells Fegefeuer
Von Morgarten bis Sempach (1315-1386): Ein Debakel für das Haus Österreich - Die Eidgenossenschaft der "Acht Orte" - Die neuen Generationen in den Waldstätten - Der unaufhaltsame Niedergang der Bergregionen - Wilhelm Tells Wiederkunft - Der Held im Paradies
17. Bürger oder Rebell?
Ein Mythos fürs Volk ... - ... und zur Erbauung der Oberschicht - Wilhelm Tell als Radikaler - Wenn sich die Gelehrten streiten - Vaterbild oder Antiheld?
18. Wilhelm Tell als Weltbürger
Der Held geht auf Reisen - Tell als Jakobiner - Im Theater, in der Oper, im Kino - Tell im Film - Tell - eine harmlose Figur? - Schlusswort, dem Dichter entlehnt
Quellenangaben und Bibliographie
Orts- und Namenregister

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