Waqf im kolonialen Sansibar

Waqf im kolonialen Sansibar
Der Wandel einer islamischen Stiftungspraxis unter britischer Protektoratsherrschaft
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Artikel-Nr:
9783899139389
Veröffentl:
2012
Seiten:
270
Autor:
Norbert Oberauer
Gewicht:
580 g
Format:
236x163x24 mm
Serie:
25, Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Stiftungen waren in vielen islamischen Gesellschaften der Vormoderne ein zentrales Element im sozioökonomischen Gefüge. Immer spiegelte dieses Stiftungswesen auch gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen wider: Durch Stiftungen erfüllten Herrscher und Eliten die von ihnen empfundenen sozialen Fürsorgepflichten, schufen aber auch Abhängigkeitsverhältnisse, repräsentierten ihre Macht, oder festigten den Zusammenhalt innerhalb verwandtschaftlicher, professioneller und anderer Solidaritätsgruppen. Gerade wegen dieser Eigenschaft, soziale Ordnungsvorstellungen widerzuspiegeln und zu reproduzieren, wird das Stiftungswesen im Zuge der Kolonialisierung zum Gegenstand einer grundlegenden Neuverhandlung. Im aufbrechenden Streit um den adäquaten Umgang mit Stiftungen prallen kontroverse Vorstellungen davon aufeinander, wie sozioökonomische Verantwortungen innerhalb des Gemeinwesens auf Individuen, Familien, den Staat und andere Akteure verteilt sind, und wie entsprechend innergesellschaftliche Ressourcen verteilt sein müssen. Im Sultanat von Sansibar führte dieser Konflikt zu massiven Eingriffen in das traditionelle Stiftungswesen, durch die sich dessen Charakter und Funktion grundlegend veränderten. Auf der Basis umfangreicher Quellenstudien zeichnet die Untersuchung ein nuanciertes Bild von diesem Transformationsprozess.
Stiftungen waren in vielen islamischen Gesellschaften der Vormoderne ein zentrales Element im sozioökonomischen Gefüge. Immer spiegelte dieses Stiftungswesen auch gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen wider: Durch Stiftungen erfüllten Herrscher und Eliten die von ihnen empfundenen sozialen Fürsorgepflichten, schufen aber auch Abhängigkeitsverhältnisse, repräsentierten ihre Macht, oder festigten den Zusammenhalt innerhalb verwandtschaftlicher, professioneller und anderer Solidaritätsgruppen.
Gerade wegen dieser Eigenschaft, soziale Ordnungsvorstellungen widerzuspiegeln und zu reproduzieren, wird das Stiftungswesen im Zuge der Kolonialisierung zum Gegenstand einer grundlegenden Neuverhandlung. Im aufbrechenden Streit um den adäquaten Umgang mit Stiftungen prallen kontroverse Vorstellungen davon aufeinander, wie sozioökonomische Verantwortungen innerhalb des Gemeinwesens auf Individuen, Familien, den Staat und andere Akteure verteilt sind, und wie entsprechend innergesellschaftliche Ressourcen verteilt sein müssen.
Im Sultanat von Sansibar führte dieser Konflikt zu massiven Eingriffen in das traditionelle Stiftungswesen, durch die sich dessen Charakter und Funktion grundlegend veränderten. Auf der Basis umfangreicher Quellenstudien zeichnet die Untersuchung ein nuanciertes Bild von diesem Transformationsprozess.

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