Kunst von unten? Stil und Gesellschaft in der antiken Welt von der »arte plebea« bis heute. Arte dal basso? Stile e società nel mondo antico, dall »arte plebea« ad oggi

Kunst von unten? Stil und Gesellschaft in der antiken Welt von der »arte plebea« bis heute. Arte dal basso? Stile e società nel mondo antico, dall  »arte plebea« ad oggi
Beiträge zu einem Kolloquium anlässlich des 70. Geburtstags von Paul Zanker, Rom, Villa Massimo, 8. bis 9. Juni 2007
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Artikel-Nr:
9783895009150
Veröffentl:
2012
Seiten:
184
Autor:
Francesco De Angelis
Gewicht:
820 g
Format:
290x220x12 mm
Serie:
27, Palilia
Sprache:
Deutsch,Italienisch
Beschreibung:

Francesco de Angelis
geboren 1968, ist Klassischer Archäologe und wurde 2003 an der Scuola Normale Superiore promoviert. Seit 2005 lehrt er an der Columbia University in New York, wo er Associate Professor ist. Vorher war er am Deutschen Archäologischen Institut in Rom und an der Scuola Normale in Pisa tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Funktionen griechischer Mythenbilder in der etruskischen Sepulkralkunst des Hellenismus, die Rolle von Denkmälern als Träger des kulturellen Gedächtnis, mit besonderem Bezug auf Pausanias, die Interaktionen zwischen Raum, Bildern und Betrachtern sowie die Rezeption der Antike in der Wissenschaft und Kultur der Neuzeit.

Jens-Arne Dickmann
geboren 1960, studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Christliche Archäologie/Byzantinische Kunstgeschichte an den Universitäten Freiburg und München. Im Anschluss an die Promotion 1992 an der LMU München war er von 1994bis 2001 Wiss. Mitarbeiter an den Universitäten Köln und München, von 2001 bis 2011 Akademischer Rat bzw. Oberrat an der Universität Heidelberg und ist seit 2011 als Akademischer Oberrat an der Universität Freiburg tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Archäologie der Vesuvstädte (Urbanistik, Wirtschafts- und Sozialgeschichte) und der Untersuchungen zur Kindheit in der Antike.

Felix Pirson
geboren 1968, studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte in Bonn, Köln, München und Cambridge. Nach der Promotion 1996 in München zur Wohnarchitektur der Vesuvstädte war er am DAI in Rom und an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus beschäftigt, bevor er 2000 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Klassische Archäologie der Universität Leipzig wurde. Dort habilitierte er sich 2005 mit einer Arbeit zu antiken Bildern von Krieg und Kampf. Seit 2006 ist er Erster Direktor der Abteilung Istanbul des DAI und Leiter der Pergamongrabung. Seine Forschungsschwerpunkte sind antike Urbanistik, Pergamon, die Archäologie der Vesuvstädte sowie Darstellungen von Krieg und Gewalt.

Ralf von den Hoff
geboren 1963, ist Klassischer Archäologe. Seine Dissertation zu 'Philosophenporträts des Früh- und Hochhellenismus' schloss er 1992 in Bonn ab; er habilitierte sich 2001 in München mit der Arbeit "Der Heros und die Polis. Wandlungen des Theseusbildes im Athen des 6. und 5. Jhs. v. Chr." Nach seiner Assistenzzeit in München und Tätigkeit als Redaktor des deutschen Corpus Vasorum Antiquorum lehrt er seit 2005 als Klassischer Archäologe an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen antike Plastik und Porträts, visuelle Kultur der Antike und Stadtforschung im antiken Kleinasien.
Im Jahre 1967 eröffnete Ranuccio Bianchi-Bandinelli die Zeitschrift Dialoghi di archeologia mit einem programmatischen Beitrag unter dem Titel "Arte plebea". Er bezeichnete damit bildkünstlerische Darstellungsformen, die Gewohnheiten der figürlichen Darstellung in der "Hochkunst", wie die räumliche Perspektive oder die Beachtung natürlicher Proportionen, durch zeichenartige Isolierung der Motive zur Steigerung der unmittelbaren Ausdruckskraft ersetzten und besonders in den Kulturen des antiken Italien zu beobachten waren. Mit seiner Studie zur arte plebea - im Deutschen mit "Volkskunst" eher unzutreffend übersetzt - und mit den Dialoghi di archeologia war die Forderung verbunden, Klassische Archäologie in neuer Weise als eine kritische, dezidiert historisch ausgerichtete Wissenschaft zu betreiben. Dies hat zu anhaltenden Kontroversen geführt, aber auch weit ausgestrahlt und das Fach grundsätzlich verändert. In der deutschsprachigen Klassischen Archäologie der 1970er Jahre geschah dies vor allem durch die Veröffentlichungen von Paul Zanker. Sein wissenschaftliches Werk und der Begriff arte plebea haben damit zur Erschließung eines wesentlichen Phänomens der antiken Kunst in besonderer Weise beigetragen: dem Verhältnis zwischen Form, Inhalt und gesellschaftlicher Position von Bildwerken. Eine Standortbestimmung der Analyse dieses Verhältnisses besonders aus der Perspektive der Weggefährt(inn)en Paul Zankers war das Ziel eines anlässlich seines 70. Geburtstags im Juni 2007 in Rom durchgeführten Kolloquiums. Die hier vorgelegten zehn Beiträge dieser Tagung legen Perspektiven der formalen und inhaltlichen Interpretation antiker Bildwerke in ihrem sozialen und historischen Kontext dar - mit besonderem Blick auf die Bilderwelt des antiken Pompeji, aber auch auf die ältere griechische und die kaiserzeitliche, provinziale römische Kunst, auf griechische Weihreliefs, römische Staatsreliefs, Grabmäler und Porträts. Damit soll die Aktualität der Frage nach der arte plebea und verwandten, auch epochenübergreifenden formalen Phänomenen unterstrichen werden. Ausgehend von Fragestellungen, die seit 1967 und in den 1970er Jahre erstmals formuliert wurden, gelingt es anhand weniger der Fallstudien, weiterführende Forschungsperspektiven einer Klassischen Archäologie als sozialgeschichtlich orientierter Kunstgeschichte aufzuzeigen.
Mit Ranuccio Bianchi Bandinellis bahnbrechendem Aufsatz "Arte plebea" war 1967 die Forderung verbunden, Klassische Archäologie in neuer Weise als eine kritische, dezidiert historisch ausgerichtete Wissenschaft zu betreiben. In Deutschland hat dies in den 1970er-Jahren vor allem durch die Veröffentlichungen von Paul Zanker Verbreitung gefunden. Die Analyse des Verhältnisses von Form, Inhalt und gesellschaftlicher Position antiker Bildwerke bestimmt seitdem weite Teile der Klassischen Archäologie. Die zehn hier vereinten Beiträge einer Tagung anlässlich seines 70. Geburtstages zeigen Perspektiven dieser Forschungsrichtung auf - mit besonderem Blick auf die Bilderwelt des antiken Pompeji, aber auch auf die ältere griechische und die kaiserzeitliche, provinziale römische Kunst. Damit soll die Aktualität der Frage nach der "arte plebea" und verwandten, auch epochenübergreifenden formalen Phänomenen unterstrichen werden. Ausgehend von Fragestellungen, die seit 1967 und in den 1970er-Jahre erstmals formuliert wurden, gelingt es anhand weniger Fallstudien, weiterführende Forschungsperspektiven einer Klassischen Archäologie als sozialgeschichtlich orientierter Kunstgeschichte aufzuzeigen.

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