Beschreibung:
2007 wird der 19jährige Gymnasiast Yvan Schneider grausam ermordet. In allen Medien lassen sich die schrecklichen Details des Mordes nachlesen, den Motiven der Täter wird verständnisvoll nachgespürt.Die Eltern von Yvan erhalten ungefragt Anteilnahme und Zuspruch, werden auf die christliche Pflicht zur Vergebung hingewiesen, und dass man nicht an Rache denken dürfe. Sie werden gebeten, keinen Hass zwischen den Nationen zu schüren und nicht von Ehrenmord zu sprechen. Im Vertrauen darauf, dass ihre geübte Zurückhaltung durch nachfolgende Veränderungen belohnt wird und notwendige Folgerungen aus dem Mord auch auf Seiten von Politik und Justiz gezogen werden, halten sich Yvans Eltern an die Vorgaben. Doch dem kollektiven medialen Aufschrei folgt das kollektive Schweigen.Die Erfahrung, die Familie Schneider nach dem Mord an ihrem Sohn macht, ist kein Einzelfall - in ähnlicher Weise berichten auch andere Eltern ermordeter Kinder.Das Buch stellt den Versuch dar, aus dem sinnlosen Sterben ihres Sohnes Yvan sinnhaft für die Zukunft Folgerungen zu ziehen und sich als Betroffene politisch zu äußern, sich mit Forderungen an Veränderung zu Wort zu melden.
2007 wurde der 19-jährige Yvan Schneider grausam ermordet, nach Mafiaart zerstückelt, in Blumenkübel einbetoniert und im Neckar versenkt. Die 18-jährigen Täter wurden nach geltendem deutschem Jugendstrafrecht zur Höchststrafe von jeweils 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Yvans Eltern wollen dem Sterben ihres Sohnes einen 'Sinn' geben, indem sie in Gesprächen mit ihrer Therapeutin Gaby Breitenbach über den 'Wert des Lebens' in unserer Gesellschaft die Täterzentrierung in Justiz und medialer Aufarbeitung zur Diskussion stellen. Sie fordern mehr Gerechtigkeit für Hinterbliebene und Opfer von Gewalttaten und möchten mit ihren Präventions- und Interventionsvorschlägen dazu beitragen, Politik und Justiz wachzurütteln, damit diese nachhaltige Zeichen gegen Jugendgewalt setzen und eine längst fällige Reform des Jugendstrafrechts auf den Weg bringen. Aus ihrer Sicht darf, wie in fast ausnahmslos allen anderen Ländern der Welt auch, für einen geplanten Mord das Jugendstrafrecht für Heranwachsende keine Anwendung mehr finden.