Das Zyklopenauge der Vernunft

Der Autor: Hans-J¿rgen Heise, 1930 in Bublitz/Pommern geboren, lebt seit 1958 in Kiel. Er ist Lyriker, Prosa-Autor, Essayist, Literaturkritiker, åbersetzer und hat rund 45 B¿cher verÜffentlicht. 1990 wurde ihm in W¿rdigung seines literarischen Gesamtschaffens der Professorentitel verliehen. 2002 erhielt er, nach diversen anderen Auszeichnungen, den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein.Im Wallstein Verlag erschienen ÈGedichte und Prosagedichte 1949-2001Ç (2002, ISBN 3-89244-513-3); ÈDie Zeit kriegt Zifferblatt und Zeiger. Autobiographische StationenÇ (2003, ISBN 3-89244-632-6); ÈAm Mischpult der Sinne. Ausgewèhlte SchriftenÇ (2004, ISBN 3-89244-709-8). ÈHeise sucht den traurigen Erfahrungen der Wirklichkeit, die seine Texte nicht verschweigen, leichte, anmutige Form. Das gibt seinen Gedichten den in deutscher Lyrik noch immer fremden, schÜnen Reiz.Ç(Rolf Michaelis, Die Zeit)

Es gibt nur wenige Lyriker, die ihr ganzes Leben hindurch produktiv bleiben. Zu Ihnen gehört Hans-Jürgen Heise, der schon in juvenilen Jahren Gedichte veröffentlicht hat und dem "die Tinte der Imagination bisher nicht trocken geworden ist".Stets hat der Autor auf die Drifte des Daseins reagiert, auf äußere Ereignisse wie auf innere Befindlichkeiten - auch dann, wenn Zeitläufte und individuelle Biographie nicht demselben Tidenhub folgten.
Heises jüngste Texte, die sich auf einen Clinch mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen einlassen, sind Altersgedichte. Das Wissen um die Ausnüchterung der modernen Welt läßt jedoch durchaus noch Momente der Daseinsfreude zu: "Gene der guten Laune" stehen in austarierendem Gegensatz zu entzaubernden Bewußtseinsvorgängen.
Diese neuen Gedichte, die in bildgesättigter Idiomatik leichthin selbst über das Schwere sprechen, sind Anschlußarbeiten an Heises umfangreichen Lyrikband "Gedichte und Prosagedichte 1949 - 2001".