Beschreibung:
Der vor allem als Astronom und Mathematiker bekannte Johannes Kepler [27.12.1571-15.11.1630] wurde in Weil der Stadt in eine reiche evangelische Familie geboren. Nachdem er die Pocken überlebt und 1577 einen Kometen gesehen hatte, besuchte er Schulen in Leonberg, Adelsberg und Maulbronn und brachte es in Latein zur Meisterschaft. Nach seiner Studienzeit in Tübingen wurde er Lehrer in Graz, 1600 kaiserlicher Mathematiker in Prag. Als solcher erstellte er neue Planetentafeln [Tabulae Rudolphinae] und schrieb u.a. seine Astronomia Nova. Später zog er nach Linz und wurde Gutachter für Kalenderfragen. In diesem Kontext erschien 1613 dieser scharfsinnige und interdisziplinäre Text in klarem und nuancenreichem Latein, in dem Kepler besonderes Talent für die Darstellung historischer Ereignisse und für Staatsrecht zeigt. Ausgehend von einer Mondfinsternis [4 v.Chr.], Flavius Iosephus, römischen Historikern und den Evangelien erweist Kepler, daß Christus fünf Jahre vor der Zeitenwende geboren wurde, ohne daß dies Eingang in die Zeitrechnung fand. Auch der Stern von Bethlehem beschäftigt ihn, wobei bis heute offenbleibt, ob er ein Komet oder eine Konjunktion war.