Beschreibung:
Drei Jahre lang beschäftigte sich eine Projektgruppe an der Fachhochschule Frankfurt am Main mit der Psychiatrie im Faschismus am Beispiel Hadamars. Die Auswertung der vorhandenen Akten und Dokumente ermöglichte eine umfangreiche Darstellung der Tötungsaktionen an psychisch Kranken im Nationalsozialismus. Das fast reibungslose, verwaltungsmäßige Funktionieren der Tötungsmaschinerie wird anhand der Berichte, Zahlen und Dokumente in erschreckender Weise deutlich.Es ist keinesfalls selbstverständlich, daß sich Lehrende und Lernende einer Fachhochschule so intensiv mit diesem Thema befassen. Die Zeit des Faschismus wird auch in Ausbildungsstätten für soziale Berufe oft übergangen. Um so verdienstvoller ist dieses Buch, mit dem die Autorinnen und Autoren einen Beitrag gegen das Vergessen und Verdrängen dieses Kapitels deutscher Geschichte leisten wollen.
Vorwort zur 2. AuflageEinleitung der HerausgeberInnenDorothee Roer, Dieter Henkel: Funktion bürgerlicher Psychiatrie und ihre besondere Form im FaschismusDieter Debus, Birgit Kalkowsky, Heidi Schmidt-v. Blittersdorf: Neuere Überlegungen zur Vorbereitung und Organisation der Verbrechen der Psychiatrie in der NS-ZeitHeidi Schmidt-v. Blittersdorf, Dieter Debus, Birgit Kalkowsky: Die Geschichte der Anstalt Hadamar von 1933-1945 und ihre Funktion im Rahmen von T4Cornelia Hoser, Birgit Weber-Diekmann: Zwangssterilisationen an Hadamarer AnstaltsinsassenMonika Daum: Arbeit und Zwang, das Leben der Hadamarer Patienten im Schatten des TodesSusanne Scholz, Reinhard Singer: Die Kinder in HadamarRainer Scheer: Die nach Paragraph 42 RStGB verurteilten Menschen in HadamarHolker Kaufmann, Klaus Schulmeyer: Die polnischen und sowjetischen Zwangsarbeiter in HadamarAntje Wettlaufer: Die Beteiligung von Schwestern und Pflegern an den Morden in HadamarAnhang: Dokumente 32 bis 43, Statistiken über Patientenverlegungen, FotosDokumentenverzeichnisNamensverzeichnisAbkürzungsverzeichnisLiteraturverzeichnis