Beschreibung:
Grenzen zu überschreiten ist in der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts ein vertrautes Mittel und diagnostiziert den Umbruch in der europäisch-neuzeitlichen Kunstkonzeption. So kann ein Spaziergang im Park oder das Einrichten eines Zimmers mit Alltagsgegenständen zur Kunstaktion werden. Zusätzlich sind durch die Entwicklung der Medientechnologie ästhetische Produktionsverfahren entstanden, die Künstlern erlauben, alte Konditionen gegen die Methoden von Wiederverwertung, Transformation und Manipulation einzutauschen.Die Vortragsreihe "Grenzenlos Kunst? - Art Unlimited?" wurde von Hans Belting und Robert Kudielka im Frühjahr 2010 initiiert. Die in diesem Band versammelten Aufsätze sind größtenteils aus Vorträgen im Rahmen dieses Veranstaltungsformats hervorgegangen. Mit Texten von: Kader Attia, Hans Belting, Nicolas Bourriaud, Andrea Buddensieg, Thomas Burkhalter, Thierry de Duve, Peter Galison, Robert Kudielka, Helmut Lachenmann, Angela Lammert, Jean-Luc Nancy, Johannes Odenthal, Luiz Camillo Osorio, Philip Ursprung, Tobias Wendl, Jacques Ranci.re, Antje Stahl
Der erweiterte Werkbegriff und die Zunahme inszenatorischer Darstellungsformen gebietet es, den seit dem 18. Jahrhundert stark westeuropäisch geprägten Begriff von Kunst zu überprüfen. Insbesondere die Erschütterung der Dominanz der Malerei im Zuge der globalen Erweiterung der zeitgenössischen Kunstpraxis lässt vermuten, dass die maßgebliche Rolle des Bildes im ästhetischen Diskurs sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht eine Besonderheit der europäischen Kunstgeschichte ist. Mit Beiträgen von Kader Attia, Hans Belting, Thierry de Duve, Peter Galison, Helmut Lachenmann, Jean-Luc Nancy u. a.