Verdrängter Humanismus - verzögerte Aufklärung. Im Schatten der Totalitarismen - Vom philosophischen Empirismus zur kritischen Anthropologie

Verdrängter Humanismus - verzögerte Aufklärung. Im Schatten der Totalitarismen - Vom philosophischen Empirismus zur kritischen Anthropologie
Philosophie in Österreich 1920-1954
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Artikel-Nr:
9783851149166
Veröffentl:
2005
Seiten:
1216
Autor:
Cornelius Zehetner
Gewicht:
1965 g
Format:
235x155x0 mm
Serie:
BD V, Verdrängter Humanismus - verzögerte Aufklärung
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Der fünfte Band der Geschichte des Philosophierens in Österreich bietet Einblick in die problematische Ära von 1920 bis 1951, Wittgensteins Todesjahr. Am Leitfaden des Philosophischen Empirismus werden in siebzehn Kapiteln diverse Positionen der Philosophie, der Künste, der Einzelwissenschaften und ihre Praxisfelder von renommierten Fachgelehrten aus verschiedenen Disziplinen und Ländern untersucht. Einige fruchtbare Antworten auf den Vorwurf geistiger Prinzipienlosigkeit oder auf unsolidarische Manifestationen von Individualität gaben in den 1920er-Jahren die österreichische Form des Marxismus, der Pragmatismus, die Phänomenologie oder auch der Wiener Kreis. In der Folge lebte - jenseits des enormen Exodus des Wissens durch Verfolgung im Zweiten Weltkrieg - die Philosophie sowohl in innerer Emigration als auch in Affirmation nationalsozialistischer Diktatur weiter. Der Band präsentiert neben einem stupenden Reichtum an wissenschaftshistorischen Fakten Kontroversen, Netzwerke und Verknüpfungen ebenso umfassend wie transitorisch bis in unsere Gegenwart herauf.
Der fünfte Band der Geschichte des Philosophierens in Österreich seit 1400 bietet die Darstellung der Philosophie und ihrer Rolle in einzelnen Disziplinen von 1920 - 1951 (Wittgensteins Todesjahr). Ihr Verhältnis zum Philosophischen Empirismus setzte eine Tradition aus der Aufklärung fort, brachte aber auch eine Erneuerung der wissenschaftlichen Methodik. In den einzelwissenschaftlichen Engführungen begünstigte der Empirismus ebenso Praxisrelevanz wie einen modifizierten Gebrauch der Vernunft. Aus den Gegenbewegungen kam der Vorwurf der geistigen Prinzipienlosigkeit, die als wertfreie Objektivität in den Natur- und Geisteswissenschaften Voraussetzung für die Forschung wurde. So untersuchen mehrere Beiträge die Umstürze in den Naturwissenschaften und ihre Wirkungsgeschichte: die Aufhebung der für die moderne Gesellschaft nötigen Solidarität (wie kompetitive statt kooperative Arbeitsteilung); den Polytheismus der Werte, aber auch den Nihilismus in den wissenschaftlichen Selbstbestimmungen (Boltzmann, Mach, W. Pauli, Schrödinger, Chagraff). Die XVII Kapitel sind somit nach zwei Gesichtspunkten organisiert: Einerseits nach der chronologischen Entwicklungsabfolge, gemäß der Übermacht der Ereignisse die Folgen eines Weltkriegs, beginnende totalitäre Strömungen , andererseits nach den dadurch fast pervertierten Traditionen der wissenschaftlichen Disziplinen. Fruchtbare Antworten auf die Irritation der Lebenswelt kamen aus der österreichischen Version des Marxismus oder dem Pragmatismus (Schütz-Voegelin) bzw. dem Wiener Kreis. Gewicht wurde auf die österreichischen Exportprodukte des Wissens in der Emigration gelegt, aber auch auf das affirmative Fortbestehen von Wissenschaften unter dem herrschenden System des Nationalsozialismus, wie auch jene Arkanpraxis innerer Emigration.

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