Die literarische Eroberung des Alls

Die literarische Eroberung des Alls
Literatur und Astronomie (1593-1771)
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Artikel-Nr:
9783835354319
Veröffentl:
2024
Erscheinungsdatum:
24.07.2024
Seiten:
848
Autor:
Hania Siebenpfeiffer
Format:
230x155x0 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Hania Siebenpfeiffer, geb. 1970, lehrt als Professorin für Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit und Europäischen Aufklärung an der Universität Marburg. Nach einem Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Psychologie wurde sie an der FU Berlin mit einer Arbeit zu Gewaltverbrechen in Literatur und Recht der Weimarer Republik promoviert. Sie arbeitete als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin und der WWU Münster. 2007 war sie Max Kade Distinguished Professor an der UIUC; von 2008 bis 2014 Juniorprofessorin an der Universität Greifswald. 2018 erfolgte ebendort die Habilitation.Veröffentlichungen u. a.: Robinson im All. Daniel Defoes »Visions of the Angelick World« [1720] (2022); Die Erfindung der Zukunft. Vergangene und gegenwärtige Zukünfte »um« 1800 und 1900 (2021); Die Zukunft als Apokalypse. Alfred Döblins »Berge Meere und Giganten« (2018); Reihe Weltraumreisen (Hg. seit 2020).
Am Beginn der neuzeitlichen Astronomie übernimmt die Literatur die Aufgabe, in Form literarischer Weltraumreisen das unendliche All und seine möglichen Bewohner zu erforschen.Die literarische Weltraumreise füllte am Beginn der neuzeitlichen Wissenschaften gezielt jene Leerstellen, die die Astronomie in der Nachfolge von Kopernikus, Kepler und Galilei noch nicht schließen konnte. Sie wurde so zum Vorläufer der modernen Science-Fiction. Die technisch plausibilisierten und stets an einen 'Augenzeugen' gebundenen Reisen in und durch einen gleichermaßen entgrenzten wie vielfältigen Weltraum, partizipierten an den zeitgenössischen Debatten um die Ordnung des Alls, die Materialität des Kosmos, die Bewohntheit anderer Planeten und die Beschaffenheit ihrer Bewohner. Rhetorische Glaubwürdigkeit und poetische Evidenz entstanden durch die Implementierung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Ausrichtung des Erzählens auf die neuen Experimentalwissenschaften mit ihrem Primat der Observation und Exploration.In enger Verschränkung von Wissensgeschichte und Gattungspoetik untersucht Hania Siebenpfeiffer diese epistemologischen und poetologischen Paradigmenwechsel im neuzeitlichen Wissen um das All. Sie erschließt dabei einen umfangreichen, vielfach unbekannten Textkorpus und gibt am Beispiel der Weltraumreisen eine Antwort auf die Frage nach den Konstitutionsbedingungen von Literatur und Wissenschaft(en) in der Frühen Neuzeit.

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