Beschreibung:
Ulrich Brömmling (Jahrgang 1969) pendelt seit vielen Jahren zwischen Deutschland und Norwegen. Der Berliner Journalist studierte Skandinavistik in Berlin und Bergen und arbeitet unter anderem als Stiftungs- und Kommunikationsberater für norwegische und deutsche Institutionen.
Das Stiftungsgesetz eines Landes regelt Errichtung und Management von Stiftungen, sagt jedoch wenig über die realen Bedingungen, unter denen Stiftungen agieren. Anhand des Beispiels Norwegen zeigt der Autor, welche Hürden Stiftungen in einem Land gegenüberstehen können.Zum ersten Mal überhaupt liegt eine ausführliche Geschichte eines Stiftungswesens vor, dessen Ursprünge ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Der Autor zeigt, welche Skandale nur kurz nach Inkrafttreten des ersten Stiftungsgesetzes im Jahr 1985 eine Revision notwendig erscheinen ließen, die zu einem Gesetz führte, das die Einflussmöglichkeiten des Stifters stärker einschränkt als anderenorts.Mit einer qualitativen Analyse der Befragung von 25 Stiftungen in allen Teilen Norwegens zeigt die Arbeit gleichzeitig die Schwierigkeiten beim Übergang von einer dezentralen zu einer zentralen Stiftungsaufsicht sowie den engen Gestaltungsspielraum der kleinen Stiftungen, denen allerdings oft selbst der Wille zur Gestaltung fehlt.
Der Band bietet eine umfassende Darstellung der Stiftungsgeschichte und Rechtsentwicklung der 8.000 norwegischen Stiftungen zwischen dominantem Wohlfahrtsstaat und einer nachgeordneten Zivilgesellschaft. Besonderheiten wie die mangelnde Einflussmöglichkeit des Stifters und Gebühren für die Aufsicht lassen sich auf die Diskussion in Deutschland übertragen.