Beschreibung:
In der Tradition der angelsächsischen Industrial-Relations-Forschung untersucht der vorliegende Band die Kernelemente des Systems der Industrial Relations der Schweiz und bietet aus historischer Sicht eine Erklärung, warum häufig von einem Sonderfall die Rede ist. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftsordnung und der Eigenheiten des politischen Systems der Schweiz werden die wesentlichen Entwicklungslinien der Industrial Relations über mehr als 150 Jahre hinweg aufgezeigt.Wie wurden in der Schweiz die Grenzen zwischen privatautonomer Gestaltung der Arbeitswelt und Eingriffen des Staates gezogen? Welche Rolle spielen die Verbände und kollektivvertragliche Vereinbarungen? Wie werden Unternehmerfreiheit und Beteiligungsrechte der Arbeitnehmer in Einklang gebracht? Warum wurde die den "rheinischen Kapitalismus" prägende Unternehmensmitbestimmung nicht auch rheinaufwärts realisiert? Welche Wirkungen haben internationale Arbeitskonventionen und die bilateralen Verträge mit der EU?
Die Arbeitswelt der Schweiz gilt als Sonderfall: Hohe Löhne und Arbeitszufriedenheit, kaum Arbeitskämpfe und geringe Arbeitslosigkeit bei einem der liberalsten Arbeitsrechte Europas - Paradox oder Bestätigung klassischer Wirtschaftstheorie? Die vorliegende Untersuchung der Industrial Relations erklärt die Besonderheiten der Schweiz aus historischer Sicht.