Verwirrung im Alter

Verwirrung im Alter
Demenzkarrieren soziologisch betrachtet
Besorgungstitel - wird vorgemerkt | Lieferzeit: Besorgungstitel - Lieferbar innerhalb von 10 Werktagen I

54,99 €*

Alle Preise inkl. MwSt. | Versandkostenfrei
Artikel-Nr:
9783824445806
Veröffentl:
2004
Seiten:
198
Autor:
Ursula von Wedel-Parlow
Gewicht:
283 g
Format:
213x147x32 mm
Serie:
Sozialwissenschaftliche Gerontologie
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Dr. Ursula von Wedel Parlow ist Professorin für Soziologie an der Universität Duisburg/Essen, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften.
Holger Fitzner ist Sozialarbeiter beim Jugendamt der Stadt Duisburg im Sachgebiet Jugend- und Familienhilfe - Allgemeiner Sozialer Dienst.
Dr. Hans Georg Nehen ist Chefarzt der Abteilung Geriatrie am Elisabeth-Krankenhaus in Essen.
Demenz als Krankheit des Alter(n)s tritt immer stärker in das Bewusstsein einer ergrauenden Gesellschaft. Die Autoren zeichnen Verläufe auf, in denen Institutionen, Familien und alte Menschen versuchen, mit dieser Krankheit umzugehen.

Über dreihundert alte demenziell erkrankte Menschen aus einer klinischen Einrichtung wurden über Jahre mit wiederholten Befragungen begleitet und ihre sich verändernden Lebenssituationen untersucht. Die Ergebnisse zeigen wider Erwarten, dass medizinische Kategorien der Demenz, d.h. der psychischen, physischen und mentalen Veränderungen, die tatsächliche Entwicklung der hier untersuchten Population nicht adäquat beschreiben bzw. prognostizieren. Die einschneidendste Veränderung für die große Mehrheit der Kranken, eine Aufnahme in ein Pflegeheim, hängt offensichtlich nicht von medizinischen Variablen des Krankheitsverlaufs ab, sondern von sozialen Situationen bzw. Kommunikationen im jeweiligen Netzwerk, die oft aufgrund einer kritischen Zuspitzung eine Heimeinweisung nahe legen. Um diese Aufnahme zu erreichen, nutzen Experten, abgelöst vom tatsächlichen Krankheitszustand des Pflegebedürftigen, eher medizinische Variablen, die eine schwerste Erkrankung signalisieren, als dass sie mit sozialen Variablen ein sich prekär entwickelndes soziales Umfeld beschreiben und damit die Heimaufnahme begründen.

Demenz als Krankheit des Alter(n)s tritt immer stärker in das Bewusstsein einer ergrauenden Gesellschaft. Die Autoren zeichnen Verläufe auf, in denen Institutionen, Familien und alte Menschen versuchen, mit dieser Krankheit umzugehen.Über dreihundert alte demenziell erkrankte Menschen aus einer klinischen Einrichtung wurden über Jahre mit wiederholten Befragungen begleitet und ihre sich verändernden Lebenssituationen untersucht. Die Ergebnisse zeigen wider Erwarten, dass medizinische Kategorien der Demenz, d.h. der psychischen, physischen und mentalen Veränderungen, die tatsächliche Entwicklung der hier untersuchten Population nicht adäquat beschreiben bzw. prognostizieren. Die einschneidendste Veränderung für die große Mehrheit der Kranken, eine Aufnahme in ein Pflegeheim, hängt offensichtlich nicht von medizinischen Variablen des Krankheitsverlaufs ab, sondern von sozialen Situationen bzw. Kommunikationen im jeweiligen Netzwerk, die oft aufgrund einer kritischen Zuspitzung eine Heimeinweisung nahe legen. Um diese Aufnahme zu erreichen, nutzen Experten, abgelöst vom tatsächlichen Krankheitszustand des Pflegebedürftigen, eher medizinische Variablen, die eine schwerste Erkrankung signalisieren, als dass sie mit sozialen Variablen ein sich prekär entwickelndes soziales Umfeld beschreiben und damit die Heimaufnahme begründen.
Einleitung: Zur Fragestellung der Untersuchung.- I Alter(n) als soziologische Kategorie.- 1 Entstehung und Bestimmung der Altersphase.- 2 Sinnangebote für die letzte Lebensphase: 'Das erfolgreiche Altern'.- 3 Kompetenzzuschreibung und Funktionalität des Alters.- II Demenz: Klärung eines Krankheits- und Störungsbildes in medizinischen und gesellschaftlichen Ausprägungen.- 1 Medizinische Definition der Demenz.- 2 Syndromcharakter der Demenz.- 3 Klinische Diagnostik und Therapie.- 4 Epidemiologie der Demenz.- 5 Hypothesen zur Genese der Demenz.- 6 Psychosoziale Variablen und sozialstrukturelle Ausprägungen der Krankheitsentwicklung.- 7 Autonomie und Abhängigkeit.- III Rehabilitation von demenziell Erkrankten.- 1 Zum Rehabilitationsbegriff.- 2 Rehabilitation und Alltagsbewältigung.- 3 Netzwerk und soziale Unterstützung.- 4 Hausärztliche Betreuung.- 5 Institutionalisierung.- 6 Diskussion und Entwicklung von Forschungsfragen.- IV Datenlage und Methoden der Untersuchung.- 1 Anlage und Ziel der Studie.- 2 Räumliche und zeitliche Eingrenzung der Untersuchung.- 3 Grundgesamtheit.- 4 Der Fragebogen.- 5 Methoden der Untersuchung.- V Beginn, Entwicklung oder Ende einer Demenzkarriere: Empirische Ergebnisse.- 1 Beschreibung der Population.- 2 Kompetenz, Wohnumgebung und Überleben: Gibt es Zusammenhänge?.- VI Überlegungen zur Relevanz medizinischer und sozialer Variablen bei.- 1 Die Rolle der medizinischen Krankheitsdefinitionen.- 2 Die Rolle der Alltagskompetenzen, der Pflegebedürftigkeit, des Autonomieverlustes.- 3 Risikoprofile und Kompetenzen.- 4 Das Modell des hierarchischen Kompetenzverlustes.- 5 Demenz und überleben.- 6 Soziale Faktoren und der Umzug ins Heim.- 7 Die Rolle der Institution, ihre Professionalität und Pflegekultur.- 8 Zur Bedeutung derRehabilitation.- 9 Methodische Folgerungen aus der Anlage der Untersuchung.- VII Nachdenken über das Leben mit Demenz.- 1 Umwelt und Krankheit.- 2 Evaluation der Praxis.- 3 Sorge, Kümmern, Pflege: Überlegungen zur Gestaltung des Lebens mit Demenz.- VIII Anhang.- IX Literaturverzeichnis.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.