Beschreibung:
Ulrich Lüttge lehrte bis zum Jahr 2004 als Ordinarius am Institut für Botanik der Technischen Universität Darmstadt. Ulrich Lüttges Arbeitsgruppe beschäftigt sich u.a mit Membranphysiologie und -biochemie, circadianer Rhythmik von Photosyntheseprozessen sowie dem antioxidativen Verteidigungssystem der Pflanze.
Die Beiträge eines internationalen Symposiums greifen den Konflikt auf, unterschiedliche ökophysiologische Anforderungen an Pflanzen im Prozessgeschehen der Ressourcenallokation auszubalancieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Trade-off zwischen Wachstum und Stressabwehr mit jeweiligen Kosten-/Nutzen-Bewertungen. Wachstum stellt die Voraussetzung dar, um kompetitive Ressourcenakquirierung sicherzustellen, und Abwehr die Voraussetzung, um die Ressourcen nach Inkorporation für die Pflanze zu erhalten.
Diese integrierte Betrachtungsweise erfordert in der Erkenntnis des intensiven Ressourcenaustausches der Pflanze mit ihrer abiotischen und biotischen Umwelt eine räumlich-zeitliche Prozessskalierung. Dies wird hinsichtlich des mechanistischen und zugleich ökologisch relevanten Klärungspotenzials geprüft. Die Analyse der Prozessvernetzung zwischen funktionalen und strukturellen pflanzen- und ökosysteminhärenten biologischen Organisationsebenen (Skalen) wird dabei als Voraussetzung für räumlich-zeitliche Musteraufdeckung im Allokationsgeschehen identifiziert. Die Beiträge erreichen so eine neue Qualität eines umfassenden, prozessbasiert integrierenden Verständnisses von "Systembiologie".